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vor. Die Auflösung ist daher ungesetzmäßig. Ich
hoffe aber, Sıe lassen sich belehren, So — und
nun gehen Sie und stören Sie mich nicht weiter !“
„Ich löse die Versammlung auf!“ schrie der
Mann der Ordnung und griff an den Schwertgriff.
Die Volksmenge gischtete an der Tribüne empor.
Lassalle hob die Hand. Und unter lautlosem
Schweigen sagte er: „Die Unterhaltung mit Ihnen
ist zwar recht spannend, wir wollen sie aber lieber
ein anderes Mal fortsetzen. Ich bin augenblicklich,
wie Sie sehen, beschäftigt. Vielleicht besuchen Sie
mich einmal im Hotel. Bis dahin auf Wiedersehen !‘*
Und ohne weiter den staunengelähmten Mann
zu beachten, setzte er seine Rede fort.
Die Volkswoge warf lachende Wassergarben
schillernd hoch empor.
Die Pickelhaube glänzte etliche Augenblicke
verdutzt und fassungslos neben dem Redner, dann
tauchte sie in das dunkle Meer der Hörer hinab und
blitzte eilig zur Tür hinaus. Lassalle sprach weiter,
und alles schien erledigt. Da entstand Lärm an der
Tür. In den Arbeiterwall klaffte eine Bresche, und
herein marschierten unter Führung des Bürger-
meisters von Solingen zehn Gendarmen mit ge-
fälltem Bajonett und eine Horde Polizisten mit ge-
zogenen Säbeln.
Mit dröhnendem Männerschritt rückten sie krie-
zerisch durch die aufgescheuchte Hörerschaft gegen
die Rednertribüne vor. Schwarze Arbeiterfäuste
reckten sich in die Luft, kampfesmutige Schreie
schwirrten durch den Saal. Tausende von Augen
suchten des Redners Wink. Eine Bewegung von ihm,
ein Wort, das leiseste Aufzucken der blauen Flammen-