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XV.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

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und in Düsseldorf. Und es wurde eine imponierende 
Heerschau. 
Trotz des strömenden Regens erwarteten in 
Elberfeld viele Hunderte Lassalle am Bahnhof. Unter 
stürmischen Hochrufen der Versammlung von drei- 
tausend Arbeitern bestieg er die Tribüne. „Die 
Feste, die Presse und der Frankfurter Abgeordneten- 
tag, drei Symptome des öffentlichen Geistes‘, lautete 
der Titel seiner Rede. Sie war ein neuer hitziger 
Vorstoß gegen die Fortschrittspartei, die als Besiegte 
Siegesfeste feierte, ein heftiger Ansturm gegen die 
Presse, die ihn gelästert hatte, und eine kühne Ver- 
beugung gegen Bismarck. Zu ihm sprach er von 
den Rednerkanzeln des Rheinlands her, ihm rief er 
seine schmeichelnde Anerkennung zu aus dem Dunst 
und Gewühl dieser wogenden Arbeiterversamm- 
lungen. 
Seine Macht, seine Gefolgschaft wollte er dem 
zukünftigen „Werkzeuge‘ zeigen. 
„Freunde!“ begann er die Ansprache, „nicht 
sowohl um lange Reden, als besonders um Heer- 
schau zu halten, bin ich zu Euch gekommen |“ 
Ja. Otto von Bismarck, der Mann, der bald mit 
dem Bündnis in der Hand zu dir kommen wird, ist 
ein Herr von Tausenden, ein großer General, ein 
Führer, ein Feldherr über ein Volk, über das er 
machtvoll „Heerschau‘“ hält! 
„Es war mir ein Bedürfnis, diese Macht in ihrer 
Entfaltung zu sehen. Darum danke ich euch, daß ihr 
in dieser Massenhaftigkeit euch eingefunden. Ich 
konstatiere mit Wohlgefallen, daß trotz des greu- 
lichen Unwetters, trotz eines in Strömen nieder- 
gießenden Regens dieser Saal Tausende faßt, wie 
Schirokauer, Lässalle. 21
	        
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