Path:
XIII.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

207 —. 
die Arme über der Brust gekreuzt, den Cäsaren- 
kopf stolz zurückgeworfen — und wartete — wartete, 
wie er sein Leben lang gewartet hatte, bis seine Zeit 
kam. Und sie kam fast stets. Denn schließlich 
warf der Zorn seiner Anhänger die tobenden Wider- 
sacher zur Tür hinaus. 
Immer schloß er unter spontanem Jubel seiner 
Hörer. 
In Leipzig rief er, seine Rede krönend, unter 
die 4000 Hörer: 
„Hier in Sachsen war es, daß Luther die be- 
rühmten Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg 
schlug; hier in Sachsen war es, daß nach der Leip- 
ziger Disputation die päpstliche Bannbulle von den 
Wittenberger Studenten verbrannt wurde. Hoffen 
wir, daß auch der belebende Hauch der großen Re- 
formation, welche dieses Jahrhundert erfordert, von 
hier ausgehen und seine Wirkung über die Fluren 
des Vaterlandes verbreiten werde |“ 
Da stürmten 4000 deutsche arbeitende Männer 
auf zu dem Podium und streckten ihm die arbeits- 
schwieligen Hände entgegen und blickten zu ihm 
empor als dem Retter in ihrer schweren Not. 
Bald darauf sprach er in Frankfurt zu den Ar- 
beitern des Maingaues. Die Feinde hatten ihn ge- 
fordert. Zu Frankfurt sollte ihm sein Hauptgegner 
Schulze-Delitzsch öffentlich entgegentreten und ihm 
vor aller Welt seine Unwissenheit ins Gesicht 
schleudern. 
Freunde rieten ihm ab von der Fahrt. Doch 
Lassalle lachte stolz: „Der ewige Ruhm des Römers 
Manlius war es, eine Schlacht unter den ungünstig- 
sten Zeichen, unter den unheilvollsten Vorbedeu- 
tungen zu beginnen, und dennoch zu siegen. Ich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.