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XX. Helene v. Racowitza geb. v. Dönniges. 1869 ; Helene von Dönniges. 1865

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

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Die Männer standen lange ehrfürchtig vor dem 
Sessel, in den er erschöpft gesunken war. 
„Das ist — das ist —'“ stammelte Dr. Dammer, 
„das ist das Größte, das ich erleben kann.“ 
„Sie sind ein Lichtbringer,“ bebte Vahlteich, 
der viel gelesen hatte. 
Und Fritsche sagte: „Sie sind unser Retter, 
Herr Doktor.“ 
Ihre Gesichter glühten. Das war der Mann 
ihres Heils! Das war die Idee des Jahrhunderts. 
Das war der Messias, der die Idee des Jahrhun- 
derts zur Tat führen konntel Langsam überwanden 
sie die andächtige Scheu. 
Sie standen umher und siedeten und sprachen 
kampfhitzig durcheinander. 
Der junge Loewe sprühte Triumph. 
Ehe sie, kurz vor Mitternacht, das Haus ver- 
ließen, bat Dr. Dammer: „Wäre es sehr unbeschei- 
den, wenn wir Sie bäten, uns das kurz aufzuschreiben, 
was Sie uns soeben entwickelt haben? Das Komitee 
in Leipzig würde Sie dann noch offiziell darum 
bitten.‘ 
„Ich schreibe es gern für Sie nieder,‘ erfaßte 
Lassalle sofort die Hand des Schicksals. 
Und als die Deputation unter Loewes Führung 
die einsame Bellevuestraße hinabschritt, ein jeder 
begeistert die Lobesfanfare auf diesen seltenen Mann 
schmetternd, stand er am Fenster und sah auf zu 
den ewigen Sternen am kalten frostklaren Nacht- 
himmel. — 
Jetzt war sein Tag, sein arbeitsheißer Tag ge- 
kommen. Jetzt stand er mitten in der Bewegung. 
Jetzt war der Kampf entbrannt. Vorwärts jetzt zum 
Siege!
	        
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