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IX.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

DE 
Der Alte nickte erinnerungsumfangen. 
„Und du, Vater, sagtest: ‚Was willst gerade du 
zum Märtyrer werden! Du, unsere einzige Hoffnung 
und Stütze. Die Freiheit wird errungen werden, auch 
ohne dich !‘** 
„Hatt’ ich nicht recht?“ 
„Von deinem Standpunkte aus, ja. Aber was 
ich dir damals antwortete, war noch treffender: 
‚Wenn jeder so spräche, so feig sich zurückzöge, 
wann würde dann einmal ein Kämpfer auferstehen‘ ?“ 
„Ja, ja,‘ nickte der Alte, „auch darin liegt eine 
Wahrheit. Aber nun hast du doch gekämpft. Was 
haben wir 48 mit dir durchgemacht! Nun gib schon 
Ruh. Du kannst so behaglich hier leben. Und weißt 
du was, Ferdinand? Heiraten solltest du. Meinst, 
ich möchte nicht noch Enkel von dir erleben !* 
Da wurden des Sohnes Augen ganz weit und 
feucht. „Vater,‘“ flüsterte er, „die Freude sollst du 
haben. Ich werde heiraten.“ 
Und er erzählte dem beglückt Aufhorchenden 
von der feinen schwarzen Sophie Adrianowna von 
Solutzeff, 
„Ich weiß,“ lächelte er, „dir wäre eine Jüdin 
lieber als eine russische Fürstentochter, aber die 
Hauptsache ist doch, daß sie mich liebt und euch 
ehrt.‘ 
„Das ist die Hauptsache,‘ sagte der Alte fest, 
„daß sie dich liebt. Aber, Junge, da bin ich ja 
gerade zupaß gekommen. Also heute nachmittag! 
Kind, ist das aber eine Freude! Da werde ich mich 
nachher mal fein machen. Sollst Staat vor deiner 
Liebsten machen mit deinem alten Vater.“ 
„Mach’ ich auch!“ sagte Lassalle stolz. ‚Das
	        
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