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Der Alte nickte erinnerungsumfangen.
„Und du, Vater, sagtest: ‚Was willst gerade du
zum Märtyrer werden! Du, unsere einzige Hoffnung
und Stütze. Die Freiheit wird errungen werden, auch
ohne dich !‘**
„Hatt’ ich nicht recht?“
„Von deinem Standpunkte aus, ja. Aber was
ich dir damals antwortete, war noch treffender:
‚Wenn jeder so spräche, so feig sich zurückzöge,
wann würde dann einmal ein Kämpfer auferstehen‘ ?“
„Ja, ja,‘ nickte der Alte, „auch darin liegt eine
Wahrheit. Aber nun hast du doch gekämpft. Was
haben wir 48 mit dir durchgemacht! Nun gib schon
Ruh. Du kannst so behaglich hier leben. Und weißt
du was, Ferdinand? Heiraten solltest du. Meinst,
ich möchte nicht noch Enkel von dir erleben !*
Da wurden des Sohnes Augen ganz weit und
feucht. „Vater,‘“ flüsterte er, „die Freude sollst du
haben. Ich werde heiraten.“
Und er erzählte dem beglückt Aufhorchenden
von der feinen schwarzen Sophie Adrianowna von
Solutzeff,
„Ich weiß,“ lächelte er, „dir wäre eine Jüdin
lieber als eine russische Fürstentochter, aber die
Hauptsache ist doch, daß sie mich liebt und euch
ehrt.‘
„Das ist die Hauptsache,‘ sagte der Alte fest,
„daß sie dich liebt. Aber, Junge, da bin ich ja
gerade zupaß gekommen. Also heute nachmittag!
Kind, ist das aber eine Freude! Da werde ich mich
nachher mal fein machen. Sollst Staat vor deiner
Liebsten machen mit deinem alten Vater.“
„Mach’ ich auch!“ sagte Lassalle stolz. ‚Das