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VIII.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

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„Ja, natürlich,‘ begriff sie behende. „Und nu 
soll Vater noch mal sagen, ich soll keinen Staat 
machen.‘ 
„So ein Mädel!“ tadelte sanft die Mutter. 
„'n richtiger Berliner Schnabel,“ lobte der Vater. 
„Aber nu sagen Sie, Herr Doktor, wieso sind wir 
Armen der Staat?“ 
„Das kann man sehr einfach zahlenmäßig nach- 
weisen. Nach der offiziellen preußischen Statistik 
haben in Preußen 72!/4 Prozent der Bevölkerung ein 
Jahreseinkommen von unter 100 Talern, leben also 
in der elendesten Lage. 16%, Prozent haben ein 
Einkommen von 100 bis 200 Talern, leben also noch 
in einer kaum besseren Lage, 7!/, Prozent haben ein 
Einkommen von 200 bis 400 Talern, leben also noch 
in bedrückter Lage. Daraus ergibt sich klar, denn 
diese stummen amtlichen Zahlen schreien eindring- 
licher als lange Reden die traurige Größe des Elends 
in alle Welt, daß die beiden untersten, ganz elenden 
Klassen allein 89 Prozent der Gesamtbevölkerung 
ausmachen. Nimmt man noch die 7!/4 Prozent der 
dritten, immer noch unbemittelten und bedrückten 
Klasse hinzu, so erhalten Sie 96!/4 Prozent der Be- 
völkerung in gedrückter dürftiger Lage. Also von 
100 Einwohnern Preußens gehören mehr als 96 zu 
den notleidenden Klassen! Was ist also der Staat? 
Diese 961/, Prozent sind der Staat, Fräulein Kling- 
beil, neben denen die 3%/4 Prozent der Besitzenden 
vollständig verschwinden. Ist das klar?“ 
Die Männer nickten bestätigend. Das junge 
Mädchen rief: „Aber mächtig 1“ 
„Sie sehen also,“ belächelte Lassalle das eifrige 
Verständnis, „daß der Staat überhaupt nichts an- 
deres ist, als die große Gemeinschaft der arbeitenden
	        
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