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I.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

Q 
die Reaktion! Sie wissen ja, Herr Doktor, wie das 
so geht. Man hat Pech. Nun hab’ ich nur noch 
Privatkunden, feine Leute! Sie verstehen!“ 
„Ich verstehe.‘ 
„Nu war ich gestern bei Herrn Krafft. ’n feines 
sechsundvierziger Rheinweinchen hab’ ich ihm ge- 
bracht! Wie wär’s, Herr Doktor, wenn Sie auch 
mal ein Probekistchen nähmen?“ 
„Danke, Herr Mendelsohn, ich bin vorläufig 
versehen. Meine Zeit drängt. Ich gebe heute abend 
ein kleines Souper, und vorher —" 
„So — so -— wieder ein kleines Souper! Die 
Soupers des Herrn Doktor Lassalle sind ja in ganz 
Berlin berühmt. Man weiß, daß sozusagen die 
geistige Elite Berlins hier zu Gast kommt. Dann 
brauchen Sie doch aber viel Wein, Herr Doktor.“ 
„Vielleicht später, Herr Mendelsohn.“ 
„Ich werde mir erlauben, später wieder einmal 
anzufragen.‘‘ 
„Meinetwegen. Kommen Sie aber nun zu Ende. 
Ich habe wirklich nicht mehr viel Zeit.“ 
„Ich halt’ Sie nur noch fünf Minuten auf, Herr 
Doktor. Ich weiß, Ihre Zeit ist kostbar.“ 
„Sagen Sie nun endlich, Herr Mendelsohn, was 
geht es mich an, ob Herr Krafft seine Tochter ver- 
heiraten will oder nicht.“ 
Da zwinkerte der kleine Herr vertraulich: 
„Brauch’ ich das ’nem so gescheiten Manne erst 
zu sagen!“ 
„Die Notwendigkeit erfordert es.“ bedauerte 
Lassalle. 
„Tun Sie nich so, Herr Doktor! Sie haben 
längst alles erraten.“ 
„Ich versichere Sie, Herr Mendelschn — —
	        
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