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Landwehrmänner für innere Kämpfe keine allzu zu-
verlässige Waffe seien.
Diese Einschränkung des Landwehrsystems öff-
nete jedem Demokraten die Augen. Man erkannte
voll Grimm, daß es sich bei dieser Heeresreorgani-
sation nicht so sehr um Stärkung der Machtmittel
des Staates nach außen, als vielmehr darum han-
delte, der Regierung eine schneidige schlagfertige
Waffe gegen das Volk in die Hand zu spielen.
Das also war der Kern der langerhofften „neuen
Ära‘, die der Prinzregent 1858 verheißen hatte!
Wild empört schäumte die Volksseele auf über diese
Zurücksetzung des Landwehrmannes, der in der Be-
drängnis der Freiheitskriege den Staat gerettet hatte,
Sie war jedem Demokraten ein Frevel gegen gehei-
ligte Liebe, Traditionen und Erinnerungen. Zugleich
aber baute diese Militärvorlage den Bestrebungen
der Liberalen, das verfassungsmäßige Regiment in
Preußen zu verwirklichen, einen trotzigen Damm
antgegen. Mit aller Kraft galt es, sich gegen diesen
Anschlag auf die Freiheit und die Volkstümlichkeit
des Heeres zu wehren. Es handelte sich allein um
eine Machtfrage zwischen Volk und Krone, Es
handelte sich um einen Kampf der liberalen Be-
strebungen gegen geplante Unterdrückung.
Und da rief seine ganze Vergangenheit Lassalle
als Kämpfer auf die Walstatt. Leidenschaftlich
agitierte er im Kreise der Freunde. Die geforderten
Geldmittel mußten verweigert werden, verweigert
unter allen Umständen. Damit fiel die Demokratie
der Regierung in den erhobenen Arm, damit fielen
die knebelnden Pläne.
„Wir werden uns schon wehren,‘ versicherte
Dohm, „nur nicht so hitzig, werter Freund.‘