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VII.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

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nur liberal denkende Kopf kann den Italienern seine 
Sympathie nicht versagen, die für das Recht ihres 
Volkes auf freie Selbstbestimmung kämpfen.‘ 
„Aber,“ fiel Dohm ein, „kein Demokrat kann 
an die Seite Napoleons treten, dieses Mannes, der 
1848 durch Freiheitsschwüre zur Macht gelangte und 
durch den Staatsstreich 1851 die Republik eidbündig 
erdrosselt hat. Und dann —“ 
Hitzig unterbrach Lassalle: „Glauben Sie nicht, 
daß in mir ein Funken Neigung für diesen ‚De- 
zembermann‘ glüht! Aber ich sehe weiter. Er ist 
wider Willen ahnungslos das Werkzeug des Welt- 
geistes zur Befreiung der Menschheit geworden. Er 
wird an diesem Widerspruch zugrunde gehen.“ 
Doch die Freunde schüttelten den Kopf. Und 
die von Duncker herausgegebene Volkszeitung 
brachte franzosenfeindliche Kampfartikel. 
Da griff Lassalle zu seiner starken Waffe, der 
Feder. Schreien wollte er, der Regierung seine 
Mahnung und Warnung zuschreien, laut, laut, mit 
der ganzen Kraft seiner Lungen und seines funken- 
schlagenden Geistes. In wenigen Nächten warf er 
seine Schrift: „Der Italienische Krieg und die Auf- 
gabe Preußens‘“ nieder. „Eine Stimme aus der 
Demokratie“ nannte er als Verfasser. Mit der feuri- 
gen eindringlichen Kraft seiner überzeugenden Logik 
wies er nach, daß die Hetze gegen Napoleon ein 
kindischer Fehler sei. Wohl wäre er mit Recht ver- 
haßt, aber zwischen der Person und dem Staatswesen 
sei zu unterscheiden. Die italienische Erhebung sei 
darum eine nicht weniger gute Sache, weil ein 
schlechter Mann sie aus erbärmlichen politischen 
Motiven in die Hand nähme. Louis Napoleons Re- 
zierungssystem stehe im Widerspruch mit den Prin-
	        
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