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I.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

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ten, altertümlichen Papyros überladen, an drei Wän- 
den des Zimmers zur Decke emporstrebten. Diese 
wuchtige Bibliothek gab dem ganzen Raume das 
strenge Gepräge ernster Wissenschaftlichkeit. 
Er stöberte unter einem Pack wohlgeordneter 
loser Papiere und zog ein dickes Heft hervor. 
Der frühe Februarabend blickte mit dämmer- 
müden Augen durch das Fenster. Der Mann trat 
zurück in den Lichtschein der Tischlampe. Stehend 
schaute er auf das Heft nieder. Ein leises, halb weh- 
mütiges, halb ironisches Lächeln spielte um den 
schönen Mund. „Mein Tagebuch‘‘, las er auf dem 
Einband, „Breslau 1840.‘ 
Er setzte sich wieder und blätterte in den schon 
an den Rändern leicht vergilbten Seiten. Der Rauch 
der Importen, in die sich die Zähne hart verbissen, 
stieg in zitternd blau-grauen Kringeln zur Höhe. Er 
wandte langsam suchend die Seiten. Da stand es. 
Das erste Bekennen des ahnungshaft aufdämmern- 
den Lebenszieles. Als Fünfzehnjähriger hatte er mit 
sturmheißen Wangen diese Beichte hingestammelt. 
Oh, er erinnerte sich noch genau des heißen, ge- 
witterbangen Sommertages oben in seiner kleinen 
Pensionsbude | — — 
„Mittwoch, den 26. August 1840. 
Es ist mir klar geworden, daß ich Schriftsteller 
werden will. Ja, ich will hintreten vor das deutsche 
Volk und vor alle Völker und mit glühenden Worten 
zum Kampf für die Freiheit auffordern. Ich will 
nicht erschrecken vor dem drohenden Augenzucken 
der Fürsten, ich will mich nicht bestechen lassen von 
Bändern und Titeln, um, ein zweiter Judas, die Sache 
der Freiheit zu verraten! — Nein, ich will nicht eher 
ruhen, als bis sie bleich werden vor Furcht.
	        
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