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I.

Full text: Lassalle / Schirokauer, Alfred (Public Domain)

Die marmorne Standuhr auf dem Kamin tickte 
laut und geschäftig in die Stille. Sacht knisterte 
der eilende Gänsekiel. 
Im gelben Schein der Moderateur-Lampe beugte 
sich der dunkle Kopf des Schreibenden über das 
Papier. Die blauen‘ Augen sprühten, die feinen 
Nasenflügel bebten in Schaffensinbrunst. 
Plötzlich schleuderte er den Kiel auf die Tisch- 
platte, griff die Zigarre vom Aschenbecher, stieß 
den großen, bequemen Arbeitssessel zurück, erhob 
sich, reckte den schlanken Körper zu seiner bieg- 
samen Stattlichkeit auf und schritt mit gedanken- 
krauser Stirn durchs Zimmer. 
Er mußte die Szene noch einmal scharf durch- 
denken. Dieser Ulrich von Hutten sollte das Sprach- 
rohr werden für sein geheimstes Planen und Sehnen, 
sollte all diesem einst nebelhaften, jetzt immer 
sonnenheller tagenden Ahnen Worte geben, das ihn 
bedrängte seit seinen jungen Tagen. Seit jener 
bitter-trotzigen Zeit, da er mit den Lehrern der 
Handelsschule zu Leipzig den täglichen Guerillakrieg 
geführt hatte. 
Langsam ging der Mann durch das geräumige 
Gemach. Plötzlich wandte er sich einem der Regale 
zu, die mit Büchern, Broschüren, kostbaren Folian- 
Schirokauer, Lassalle.
	        
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