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Etats begleitete. Nach dem Sinne der Konservativen dürfe das Ver⸗
hältnis nicht umgestaltet werden. Die Einzelstaaten dürften so wenig
von den Beiträgen zum Reichsbudget befreit werden, wie der Reichs—
tag, den Finanzministern der Bundesstaaten zuliebe, die indirekten
Steuern des Reichs zu erhöhen vermöge. Schon der Wettbewerb
der Kommunen hindere ihn daran, denen die Miquelsche Steuerreform
die „so ergiebigen“ Ertragssteuern zugeschoben habe, auf die Miquel
aber offenbar auch gewisse Staatslasten abwälzen wolle. Der Finanz—
minister, persönlich von Lieber mit Anerkennung überschüttet, antwortete
sogleich, ging jedoch nicht aus sich heraus. Die Verhandlungen der
beiden Männer unter vier Augen führten ebenfalls nicht weiter.
Varteitaktische Erwägungen gaben also schließlich den Ausschlag.
Das Zentrum befand sich seit Jahren im Zustand einer latenten
inneren Krisis. Der kirchenpolitische Kampf, der die Süd- und Nord⸗
deutschen einst zusammenführte, war, von Überbleibseln abgesehen,
vorüber. Vor seinem Ausbruche hatten die katholischen Bayern in
ihrer Patriotenpartei eine eigene Organisation besessen, doch auf anderer
Grundlage als das Zentrum; sie überlegten, ob sie sich wieder auf
eigene Füße stellen sollten. Diese Überlegung war um so bewußter
geworden, je mehr die Gesamtpartei den Schwerpunkt ihrer politischen
Tätigkeit im preußischen Landtag suchte. Angelegenheiten des Wirt—
schaftslebens fingen im ganzen Reiche an, sich in die erste Reihe der
öffentlichen Probleme zu drängen. Seit der Annahme des österreichischen
Handelsvertrages war eine agrarische Bewegung in Fluß gekommen.
Sie mußte ihre Gewalt bewähren, wenn im folgenden Winter, wie
man rechnete, auch ein Handelsvertrag mit Rußland an den Reichstag
gelangte. Wieder waren es die Bayern, die dem Ansturm der agra—
rischen Bewegung am meisten ausgesetzt, durch ihn von der Gesamt
partei abgesprengt zu werden drohten. Anderseits erschütterte die wirt⸗
schaftliche Not dieser Jahre die Widerstandskraft der katholischen Arbeiter
gegen die Agitation der Sozialdemokratie, ohne daß die eigene sozial—
politische Organisation der Partei genügend ausgebaut war, um sie
zu schützen. Durchweg handelte es sich um Folgeerscheinungen, welche
die Umwandlung des Zentrums aus einer vorwiegend kirchenpolitisch
in Anspruch genommenen Partei in eine soziale und Reichspartei be—
gleiteten. Man mußte sie ebenso erwägen wie den alten Gegensatz
in der Fraktion, der sich in dem verschiedenen Urteil Huenes und
Liebers über die Heeresvorlage auftat: ob man den Anschluß an die