68 —
vielleicht ein Ziel zu setzen, damit endlich
Das, was uns taãglich so infam und schandlich
Vor Scham und Schmach und Zorn erbeben läßt,
Vertilgt wird bis auf jenen ekeln Rest,
Der im Moraste der Missionenstadt
Alzeit wohl Schlupfwinkel und — —
Schützer hat!
Man darf sich niemals fürchten, nie erblassen,
Das Unheil bei der Wurzel anzufassen
— Und wenn wir nun von solcher „Uurzel“ sprechen.
Dam mag die Frage wohl geltattet lein:
„Wird es sich nicht an Stadt und Staat einst rächen,
Daß man 2u der Gesellschaft Scham und Pein
Dem Schandgetriebe der Prostitution
Auf Markt und Gassen freie Bahnen duldet,
Doch mit dem sittlich⸗religiösen Ton,
Dem jedermann sonst hohe Achtung schuldet
—A
Das von des Casters gold'nem kKafig spricht,
Und nicht zum „eilernen“ sich mal bequemt,
In dem doch Polizei, Arzt und Gericht
Den Sumpf der sittlichen Verkommenheit
Stets einzudämmen haben jeder Zeit?
Jit die verpestet schlechte Atmosphäre
Nicht ein Ansteckungsstoff der schümmsten Art,
Wenn sie hinausströmt und in einem heere
Von Dirnen grade da lich offenbart