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VI. Wirkungen auf die Getreidepreisbildung

Full text: Der Berliner Getreidehandel unter dem deutschen Börsengesetz / Ruesch, Hermann (Public Domain)

59 — 
Tabelle 25. Roggen. 
1095. . 
‚Tonnen 3 1000 kg.) (Mark pro 1000 kg.) 
Mo- 
nat 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Aug. 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Dez, 
Ein- 
fuhr 
35 638 
13 073 
16 465 
18 679 
28 006 
38 686 
53 970 
50 212 
54 462 
84 08- 
a 
79 
Aus- 
fuhr 
35 317 
38 764 
51 634 
41 190 
39 671 
18589 
13877 
13.715 
18 764 
?ırz 
3erlin| 
[40,9 
140,9 
39,8 
141,9 
151,8 
[52,1 
153,8 
150,0 
[52,6 
161,6 
166,8 
[70,5 
58 
n 8 
SD 
116,9 
117,0 
117,9 
117,8 
119,5 
122,4 
123,7 
120,4 | 
121,1 | 
128,6 
140,7 
138.5 | 
| Riga |Odessa 
[03,1 
[05,6 
(08,1 
[13,0 
111,8 
(09,9 
109,2 
106,8 
[13,3 
120,9 
[31,1 
98,6 
99,7 
(03,1 | 
102,2 
[04,4 | 
[105,2 | 
[02,0 
[01,7 
105,7 
109,9 
[15,38 
Ber) 
Am- 
ster- 
dam 
24,0 
23,9 
21,9 
24,1 
32,8 
29,7 
30,1 
29,6 
31,5 
27,0 
32,0 
in mehr als : 
Riga 
[ode ssa 
37,8 
35,3 
31,7 
28,9 
40,0 
42,2 
44,6 
43,2 
19,8 
40,7 
35,7 
42,3 
41,2 
36,7 
39,7 
47,4 
46,9 
51,8 
48,3 
46,9 
51,7 
SI,5 
er vor 1897 zum Ausdruck kam. Wie sehr Disparität und Export 
zusammenhängen, sieht man, wenn im März 1905 bei der tiefsten 
Differenz von 21,9 M. gegen Amsterdam, 31,7 M. gegen Riga und 
36,7 M. gegenüber Odessa auch die höchste Exportziffer von 61 634 t 
in einem Monat erreicht wurde. Als nachher bei der Erschöpfung 
der Vorräte mehr importiert werden mußte und überhaupt schon ein 
stärkerer Import geboten war, um möglichst viel noch zu den alten 
Zollsätzen hereinzuschaffen, war die Parität wiederhergestellt und 
der Preis an allen Plätzen gestiegen, so daß sich rechnerisch sicher 
ein großer Verlust für unsere Volkswirtschaft feststellen ließe. 
Es bleibt abzuwarten, wie da bei den jetzt oft herrschenden 
Preisverhältnissen der erhöhte Zoll wirken wird. Aller Voraussicht 
nach wird er eine weitere Begünstigung des Exports herbeiführen, 
denn bei der Vergütung eines Einfuhrscheins von 50—55 M. beim 
Export wird es sehr lohnend sein, das paritätisch zu billige Getreide 
Deutschlands zu exportieren und erfolgreich mit der teureren aus- 
ländischen Ware zu konkurrieren. Mehr wie je wird sich da das 
Fehlen von kapitalkräftigen Spekulanten fühlbar machen, die das in- 
ländische Angebot erst aufnehmen, um dasselbe später in den 
Konsum überzuführen. Der Handel wird große Gewinne machen, 
indem er im Herbst den Ueberfiuß der heimischen Ernte exportiert, 
und im Frühjahr und Sommer wird sich dann ein lebhaftes Bedürfnis 
nach ausländischer Ware geltend machen, die sich natürlich, ohne 
Berücksichtigung der vielen Spesen, nur zu vollem Weltmarktpreis 
beschaffen lassen wird, während die deutsche Landwirtschaft, wie 
schon während der ganzen letzten Jahre, nicht die dem Weltmarkt 
antprechenden Preise erhalten wird. 
Nicht ernst genug können aber die volkswirtschaftlichen und 
nationalen Gefahren genommen werden, die uns aus einer mangelhaften
	        
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