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Von 1853 bis zur Gegenwart

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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Durch Sammlungen im Kreise der Innungsgenossen wurde 
861 der Innung eine neue Fahne beschafft und gelegentlich der 
Einholung des hochseligen Raiser Wil helm von seiner Urönungs⸗ 
fahrt zum ersten Male benutzt. 
Die Kassenverhältnisse der Innung waren zwar nicht glänzend, 
dazu fehlte es an alten Capitalien und Stiftungen, doch waren 
sie auskösmmlich. Die Innung konnte recht beträchtliche Summen 
an Unterstützungen, sowohl in festen Renten, als auch außer⸗ 
ordentlichen Gaben verabfolgen. 
So zahlte die Innung z. B. bei einem Etat von 399 Thlr. 
im Jahre 1859/60 80 CThlr. Unterstützungen an Innungsan— 
gehörige, außerdem, wie schon oben bemerkt 100 Thlr. an durch— 
reisende Gesellen. Daneben leistete die Innung noch bereitwillig 
Beiträge zu anderen Zwecken, für Sonntagsschulen jährlich 
8 Thlr., für Fortbildungsschulen 5 Thlr., Beiträge zur Er— 
richtung des Beuthdenkmals, des Schillerdenkmals, ja sogar 1862 
„für die deutsche Flotte“ 25 Thlr. 
Die sogenannten „Stiftungsfeste“, auch bei den Meistern „gute 
Montage“ geheißenen festlichen Zusammenkünfte nach dem Jo— 
hannisquartal, wurden noch immer abgehalten. Zehrungsgelder 
durften dazu freilich nicht mehr ausgesetzt werden, aber man 
half sich dadurch, daß für Bekränzung der Büsten des Herrscher⸗ 
paares eine Summe ausgeworfen wurde, welche zugleich die 
Kosten für die Musik deckte. 
Auf diese Weise passirten die Posten anstandslos die 
Rechnungscontrole. Im Jahre 1866 erst hörte der Brauch auf 
und die dazu bestimmte Summe in Hhöhe von 20 Chlr. wurde 
zu Unterstützungszwecken verwendet. 
1862 ging der Innungsvorstand, auch wiederum auf An— 
regung des Vereins der Buchbindermeister daran, für seine Mit— 
glieder eine Krankenkasse zu gründen. 
Die vornehmlich auf die Beschlüsse des Vereins basirten
	        
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