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Die Innung von 1735-1853

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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Die Weimarsche Bibel, auf deren Anfertigung zum Meister— 
stück vordem so oft bestanden hatte, war inzwischen recht selten 
geworden. Im Buchhandel kostete das rohe Exemplar gegen 
4l / Chaler und mit dem Einband etwa 30 Thaler, so daß 
die Innung in einer Verhandlung vom 18. October 1826 durch 
den Obermeister und die Schaumeister den Magistrat ersuchte, 
der Anfertigung eines anderen Buches die Zustimmung nicht zu 
versagen!). 
Da durch ein Ministerial ⸗Rescript vom 5. Mai 1810 bestimmt 
war, daß nur gangbare Stücke gefertigt werden sollten, kam der 
Magistrat den Wünschen der Innung entgegen und man einigte 
sich auf folgende Forderungen: 
Ein Foliobuch, groß oder klein nach eigner Wahl, in 
KRalbleder gebunden, mit Rücken- und Seitenvergoldung 
nach eigenem Geschmack. 
Ein Quarto in schwarz oder gefärbt Maroquin gebunden 
mit Rückentitel, daran entweder Goldschnitt oder ein 
gesprengter Schnitt. 
5. Ein Notenbuch nach eigenem Geschmack gebunden. 
Die Pergamentbände fielen fort, da sie vom Publikum nicht 
mehr verlangt wurden. Um die Uunst der Pergamentbinderei 
nicht untergehen zu lassen, hielt es der Magistrat jedoch für 
wünschenswerth, daß jedem Stückmeister anheim gegeben werde, 
zu den verlangten Einbänden aus freiem Willen noch ein 
Pergamentbuch hinzuzufügen. 
Von Interesse dürfte es sein, als weiteres Ereigniß des 
Jahres 1820 hier einzuschalten, daß der Papierhändler Selke 
am Werderschen Markt in diesem Jahre als Erster in Berlin 
den fabrikationsmäßigen Betrieb von Briefumschlägen, Ver— 
) Acten der Gewerbe-Abthl. d. Magistrats. Buchb.Innung.
	        
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