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Die Innung von 1735-1853

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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Gesuch, doch vergebens. Das General⸗Directorium rechnete nach, 
daß 1767 schon 44 Meister und Wittwen in Berlin gewesen seien, 
also eher eine Verminderung als Vermehrung eingetreten sei, und 
wies die Innung abermals ab, stellte es ihr aber anheim, wenn 
später ein besonders starkes Anwachsen der Meisterzahl stattfinde, 
wieder vorstellig zu werden. 
1796 glaubten die Meister diesen Heitpunkt gekommen. Im 
Sommer ging eine neue Immediateingabe an den König ab, 
welche dem Magistrat zur Begutachtung zugewiesen, dieses Mal 
in ihm keinen Fürsprecher fand. Dem abweisenden Gutachten 
des Magistrats schloß sich die Regierung an. Am 28. März 1797 
erhielt die Innung wieder einen verneinenden Bescheid. Es wurde 
den Meistern dabei eröffnet, daß sie die Meisterstücke der sich 
meldenden Stückmeister recht genau prüfen sollten, dann würde 
die schlechte Arbeit in Berlin bald verschwinden. Auch sei strenge 
Prüfung das beste Mittel, den Zuzug schlechter und ungeschickter 
Meister abzuhalten. 
Geprüft wurde nun auch strenger! In den nächsten Jahren 
kam überhaupt kein Meisterstück anstandslos durch, bei jedem 
wurden Fehler entdeckt und gerügt. Ja, als F. W. Herfurth 
797 sein Meisterstück vorzeigte und dasselbe zu große Fehler auf— 
wies, wurde er auf ein Jahr zurückgestellt, um sein Geschäft 
besser zu lernen. 
Wohl einem Winke der vorgesetzten Behörde folgend wurde 
vom Jahre 1796 an mehrere Jahre hindurch jeder neu eintretende 
Meister darauf aufmerksam gemacht, daß er keinen Meisterschmaus 
zeben durfte. 
Im Jahre 1798 erhöhte die Innung das Meistergeld. Bisher 
wurden zur Cade 7 Rthlr. gezahlt, wovon seitens der Innung 
an die ARämmerei 2 Thlr. und an die Kirche, in deren Parochie 
der neue Meister wohnte, 1Thlr. bezahlt wurde. Die Gebühren 
an den Magistratsbeisitzer, sowie der Thaler, zur Ergötzlichkeit,
	        
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