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Nach dem dreißigsten Fahr
(Erst hiernach begreift man den Zustand unsrer
Politik.)
VII.
Erfahrung 7: Die wichtigste für den Herausgeber
eines Magazins liegt in folgendem:
Er muß gewärtig (und bereit) sein, es, ohne Zu-
geständnis, fast bis zum wirtschaftlichen Selbstmord
zu halten.
Er muß lächelnd, aber unnachgiebig, zu sich selber
sagen, was Bismarck zu dem künftigen Bulgarenherrscher
Battenberg sprach: „Es wird Ihnen eine schöne Erinne-
rung sein.“
Ta: eine der schönsten.
VE.
(Dabei gibt es heute für siebzehntausend Goldmark
eine Segeljacht.)
An Herrn Gottfurcht
F.
Sie forderten letzthin, unbekannter Herr Fritz Gott-
furcht, monatlich einen Tag der „Propaganda für die
Namenlosen“, vor allem bei der „Presse“. Sie ermun-
tern hierzu die „Arrivierten“.
Es sei, äußern Sie, „Sitte geworden, daß kein Arri-
vierter, bei dem Fluch der Lächerlichkeit, glaubt, den
Namen eines Namenlosen in den Mund nehmen zu
dürfen‘.
IL.
Gottfurcht, ich weiß von dieser Sitte nichts. Ich
weiß, Gottfurcht, von diesem Fluch nichts,
Ich weiß von Telephongesprächen folgender Art:
„Hier X., ich habe von Herrn v. Z. einen Empfeh-
lungsbrief an Sie.“