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Nach dem dreissigsten Jahr Rundfrage betreffs Erfahrungen

Volltext: Es sei wie es wolle, es war doch so schön! / Kerr, Alfred (Public Domain)

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Nach dem dreißigsten Fahr 
(Erst hiernach begreift man den Zustand unsrer 
Politik.) 
VII. 
Erfahrung 7: Die wichtigste für den Herausgeber 
eines Magazins liegt in folgendem: 
Er muß gewärtig (und bereit) sein, es, ohne Zu- 
geständnis, fast bis zum wirtschaftlichen Selbstmord 
zu halten. 
Er muß lächelnd, aber unnachgiebig, zu sich selber 
sagen, was Bismarck zu dem künftigen Bulgarenherrscher 
Battenberg sprach: „Es wird Ihnen eine schöne Erinne- 
rung sein.“ 
Ta: eine der schönsten. 
VE. 
(Dabei gibt es heute für siebzehntausend Goldmark 
eine Segeljacht.) 
An Herrn Gottfurcht 
F. 
Sie forderten letzthin, unbekannter Herr Fritz Gott- 
furcht, monatlich einen Tag der „Propaganda für die 
Namenlosen“, vor allem bei der „Presse“. Sie ermun- 
tern hierzu die „Arrivierten“. 
Es sei, äußern Sie, „Sitte geworden, daß kein Arri- 
vierter, bei dem Fluch der Lächerlichkeit, glaubt, den 
Namen eines Namenlosen in den Mund nehmen zu 
dürfen‘. 
IL. 
Gottfurcht, ich weiß von dieser Sitte nichts. Ich 
weiß, Gottfurcht, von diesem Fluch nichts, 
Ich weiß von Telephongesprächen folgender Art: 
„Hier X., ich habe von Herrn v. Z. einen Empfeh- 
lungsbrief an Sie.“
	        
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