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Die Innung von 1681-1734

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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erreichen, als die Innung, um den allzu zahlreichen Zufluß zu 
hemmen, ihm aufgab, erst die Muthjahre Peseneckers und 
Donats und dann noch deren Jungmeisterjahre abzuwarten, 
ehe er daran denken könne, das Meisterrecht zu gewinnen. Auch 
Wendland wendete sich gleich Pesenecker und Donat eben— 
falls an den Uönig, während es die Buchbinder an Gegen— 
vorstellungen nicht fehlen ließen. Es wiederholte sich die alte 
Geschichte, die Buchbinder klagten über die schwere ZSeit, welche 
drei Meister schon genöthigt hätte, Armenunterstützung nachzu— 
suchen, daher jetzt Vermehrung der Meisterzahl gleichbedeutend 
mit dem Ruin der Uebrigen sei, Wendland behauptete die 
Zahl der Meister sei noch viel zu gering für eine so volkreiche 
Stadt wie Berlin. 
Hatte Wendland auch keine militärischen Verdienste auf— 
zuweisen wie Pesenecker und Donat, so hatte er doch einen 
Rückhalt in seinem Vermögen von 1000 Chalern, mit welchem 
er außer Landes zu ziehen drohte, wenn ihm die Aufnahme 
verweigert blieb. 
Geld durfte nicht außer CLandes gebracht werden; der König 
setzte daher durch seinen Machtspruch bei der Innung die Auf— 
nahme auch dieses dritten Meisters durch. 
Nach seiner ersten Muthung besann sich jedoch Wendland 
eines Anderen und zog nach Ruppin, hielt sich aber auch dort 
zur berliner Innung als Landmeister. 
Daß bei allen Klagen der Meister doch einige ihrer Kollegen 
in recht geachteten Stellungen sich befanden, zeigt das Beispiel 
Chr. Jakob Reichardt, welcher 1719 den Rathsherrneid in 
Rölln als Supernumerarius schwor!) und sich 1724 in einem 
Protokoll über die Cossprechung eines Pergamenters als „Be— 
stellter Rath und Stadt-Haubtmann“ bezeichnete. 
) 
Küster, Altes und Neues Berlin.
	        
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