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Die Innung von 1681-1734

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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Künftig soll der gute Montag, welche auf Johann 
ist gehalten worden dergestalt gehalten werden, daß die 
Gesellen die Helfte zu ihrer Regreation nehmen, die 
andere helfte aber soll zur Verpflegung der Kranken 
und armen verwand werden. 
Der Gesellenvater soll auch um sich nicht und die 
Gesellschaft zu ruiniren, wie bishero sehr oft geschehen, 
zar keine Unkosten machen, sondern wenn die Gesellschaft 
ihre Helfte Geld aus der Cade empfangen, und sie ihn 
zu ihrer angestellten Regreation einladen, so kann er 
wo es ihm beliebt sich bei sie einstellen, und mit ihrer 
Regreation vorlieb nehmen so wie sie es eingerichtet 
haben. 
Die Gesellschaft ist auch hingegen befreiet von denen 
beschwerlichen Unkosten, welche sie bißhero haben auf— 
wenden müssen. Sie dürfen auch nicht mehr ein solches 
Geschenk offeriren wie bishero geschehen, sondern ein 
kleines Andenken verehren, damit auch ihr Andenken 
beybehalten wirdt. Davor wird den jeder Zeit ihr Ge— 
schenkzeug sauber und rein gehalten werden Es sollen 
sie auch alle Wochen bei ihrem Gesellen Vater Auflage 
und Umfrage halten, sollten sich alßdan Fremde melden, 
so ist ihrem Handwerkbrauch nach das Geschenk zu halten 
recht und billig, doch soll das Geschenk niemals bei dem 
Urugvater gehalten, viel weniger das Geschenkzeug dahin 
gebracht werden ). 
Wenn aber Gesellen außgebracht werden außer 
denen 6 Wochen, so sollen sie bei dem Urugvater auß— 
gebracht werden, doch dergestalt, daß sich der Alt und 
Junggeselle ihrer Articeln gemäß geschwind und kürzlich 
) Das Schenkzeug wurde sehr bald, wie später ersichtlich, dem Krugvater 
zur Aufbewahrung gegeben.
	        
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