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Die Innung von 1681-1734

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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Notiz giebt an, daß die Innung, nachdem sie drei Meister hätten 
annehmen müssen, den vierten freiwillig „aus Trotz“ aufge— 
nonmen habe. 
Um Streitigkeiten über das Junggesellenamt zu vermeiden, 
wurde im November desselben Jahres 1708 beschlossen, daß sich 
diejenigen Gesellen, welche in Berlin ausgelernt, und noch nicht 
gewandert hätten, alle sechs Wochen im Junggesellenamt ab— 
wechseln sollten, bei dem zuerst ausgeschriebenen Gesellen an— 
fangend. Es ist diese Bestimmung, die Meister und Gesellen 
gemeinsam trafen, Beweis dafür, daß das Wandern der Ge— 
sellen sofort nach dem Cossprechen zum Vortheil der jungen 
Leute seltener geworden war, und die weitere Ausbildung auch 
hier am Ort gesucht wurde. 
Nachdem die Innung hintereinander vier Meister gegen 
den Wortlaut des Privilegs aufgenommen hatte, war sie darauf 
hingewiesen, dem Pfuscherthum stärker auf die Finger zu sehen, 
um dadurch wenigstens einigermaßen die Verstärkung der Meister— 
zahl auszugleichen. 
Am 2. Februar 1700 richtete die Innung ein höchst beweg— 
liches Bittschreiben an den König dem Uebelstand des Pfuscher— 
wesens abzuhelfen, in dem sie gleichzeitig ein höchst drastisches 
Mittel vorschlugen. Sie verlangte, die Pfuscher sollten unter 
das LNilitär gesteckt werden. 
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König 
Allergnädigster Herr! 
Ew. Königl. Majestät müssen wir in aller Unter— 
thänigkeit beweglichst klagen, waßgestalt bey unserm 
Gewerk sich verschiedene Fuscher von deutscher und fran— 
zösischer Nation eingeschlichen, welche sich nicht scheuen, 
Gesellen zu halten, ja gar Jungen zu lehren, und nimmt 
die Verwegenheit dieser Leute dergestalt überhandt, daß 
sie auch unsere Gesellen ungescheut an sich ziehen, denen 
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