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Die Innung von 1681-1734

Full text: Geschichte der Berliner Buchbinder-Innung / Berliner Buchbinder-Innung (Public Domain)

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zusammenkunft die Gesellen ohne Verlangen und erhebliche 
Ursachen, außer den Altgesellen zu kommen nicht be— 
fugt seyn. 
Zum zwei und dreißigsten. Denen Gesellen 
sollen nicht mehr als zweien gute Montage in jedem 
Jahr zu halten verstattet werden, würde einer oder der 
andere hierüber schreiten, derselbe soll in ein gantz Wochen⸗ 
lohn zur Strafe verfallen seyn, desgleichen soll sein Meister 
nicht schuldig sein, ihm das völlige Wochenlohn zu geben, 
ferner soll auch kein Geselle über Nacht aus des Meisters 
hause bleiben, gleichfalls bei Strafe eines Wochenlohns, 
und muß der Meister solches der Innung anzeigen. Die 
Zusammenkünfte der Gesellen sollen Inhalt Churfürstl. 
Edicts nicht des Sontags sondern alle sechs Wochen 
des Montags, jedoch daß diese Zusammenkünfte von 
Ostern bis Michael umb vier Uhr und von Michael 
bis Ostern umb drey Uhr Nachmittags geschehe, und 
die Gesellen nicht eher aus der Werkstätte gehen, und 
wann allhier Jahrmärkte vor der Thür, solche den 
Montag nach denselben verschoben werden, wonach der 
Vater bei Strafe 12 gr. Acht zu nehmen hat!. 
) Hierzu bemerkten die Meister in ihrem Entwurf zu den Artikeln: 
Wir haben unsern Gesellen verstattet alle 6 Wochen unter sich zusammen zu 
kommen, jedoch, daß es damit, wie an andern Orten gehalten, und den Meistern 
dadurch wegen Verfertigung der Arbeit nicht Schaden erwachsen möge, zu 
welchem Ende wir gerne dem privilegio expressis verbis inseriret wissen 
wollten, daß solche Zusammenkunft von Ostern bis Michaeli um 4 Uhr und 
von Michaeli bis Ostern um 3 Uhr des Nachmittags geschehen, und die Ge— 
sellen nicht eher aus der Werkstatt fortgehen sollten, maßen denn dieselben so⸗ 
fort um LUhr weglanfen, und den ganzen Nachmittag, ja wohl auch die Nacht 
über vom Hause bleiben, wodurch geschiehet, daß sie von wegen des vielen 
Saufens auch den andern Tag nicht arbeiten können, zu geschweigen, daß sie 
sich dessen auf unsere Zureden und Vorstellen weigern, wir auch wenig Respekt 
von ihnen haben würden, wenn es nach ihren Willen gehen sollte.
	        
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