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Kultureinflüsse auf Sumpf und Moor

Full text: Der Grunewald bei Berlin / Wahnschaffe, Felix (Public Domain)

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gebirge oder die Belassung des natürlichen Zu- 
standes. Denn es ist ganz auffallend, in welcher 
hervorragenden Weise diese Sümpfe und nassen 
Stellen des Waldes den Wasserabfluß der sommer- 
lichen Niederschläge zu regulieren vermögen. 
Gerade hierüber war‘ Verf. gelegentlich seiner 
langjährigen geologischen Aufnahmen im Grenz- 
gebiete des Erzgebirges zwischen Sachsen und 
Böhmen in der Lage, vergleichende Beobachtungen 
anzustellen, wo auf der sächsischen Seite eine mit 
intensiver Waldwirtschaft bis ins einzelne durch- 
geführte Drainage nach jedem starken Sommer- 
regen ein plötzliches, starkes Anschwellen, aber auch 
ein eben so schnelles Zurückgehen der Rinnsale 
zur Folge hat, während auf der böhmischen, weniger 
rationell bewirtschafteten Seite die Bäche weder 
übermäßig anschwellen, noch schnell aufhörten zu 
fließen. Beseitigt der Mensch die natürlichen Re- 
gulatoren, so hat er auch die Verpflichtung, in 
gewissem Grade für Ersatz zu sorgen, wenn nicht 
das natürliche Gleichgewicht der hydrologischen 
Verhältnisse in empfindlicher Weise gestört und 
die hierauf begründeten menschlichen, im Erz- 
gebirge vorwiegend industriellen Einrichtungen 
dauernd geschädigt werden sollen. Und dieser 
Ersatz kann nur in der Anlage von Talsperren 
zur Herstellung von großen Staubecken geboten 
werden, welche das zu Zeiten des UÜberflusses 
schnell abfließende Wasser zurückhalten.“ 
Jetzt baut man tatsächlich künstliche Regu- 
latoren in der Form von Stauwerken, und es ist 
allen. Ernstes vorgeschlagen worden in geeigneten 
Gebirgen, z. B. dem Riesengebirge nach einem 
bestimmten Verfahren künstliche Gletscher zu er- 
zeuger die die Bestimmung haben würden, als 
nützlicr :egulatoren des Wasserabflusses zu 
dienen.“ ‚Besser wär's wohl in diesem Falle die 
) A, Kirschmann, Physikal, Zeitschrift 1904, Nr. 27.
	        
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