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Die Flora des Grunewaldes

Full text: Der Grunewald bei Berlin / Wahnschaffe, Felix (Public Domain)

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keit, einen bestimmten Grad der Beschattung oder 
eine gewisse physikalische Beschaffenheit. Jede 
Art stellt aber ihre eigenen Bedingungen und 
verschwindet, wenn sie sich ändern. Auf den 
breiten Wegen nach Schildhorn sieht man kaum 
ein Moos; die Trockenheit und der durch das 
fortgesetzte Begehen aufwirbelnde Staub haben 
sie vertrieben. Auch wo das Gras unter den 
Kiefern weite Bestände bildet, ist kein Reich der 
Moose. Steigen wir aber höher hinauf auf die 
Kuppen, die die Seenkette begrenzen, oder gehen 
wir tiefer hinein in den Wald, so finden wir bald 
die Strecken, wo unter den Kiefern einige wenige 
Moosarten (Dicranum, Hypnum Schrebert, Hypnum 
splendens usw.) die charakteristische Moosvegeta- 
tion des norddeutschen Kiefernnadelwaldes bilden. 
Wo sie sich zusammenhängend auf weiten Flächen 
ausbreiten, halten sie vermöge einer allen Moosen 
eigenen Fähigkeit große Mengen Wassers fest, 
die sie nur allmählich wieder abgeben. Wie 
wichtig diese wasserhaltende Moosdecke in 
trockenen Klimaten für die Kiefern ist, kann 
man in solchen Kiefernheiden entdecken, in 
denen die Bauern das Moos vom Boden fortharken, 
um es als Streu zu verwenden, In solchen Wäl- 
dern (Bauernheiden) trocknet der Boden sehr 
stark aus und die Bäume verkümmern. Man darf 
daher behaupten, daß bei uns die Moosdecke 
unter den Kiefern mit diesen eine Lebensgemein- 
schaft bilde: die Moose erhalten von den Bäumen 
den Schatten und den Boden, den sie brauchen 
und sie verhindern dafür eine Austrocknung des 
Bodens, die beiden Teilen schädlich wäre. 
Ganz anders sehen die Moose aus, die im 
Hochmoor südlich vom Hundekehlesee unter Birken 
und niedrigen Moorkiefern ihr Reich entfalten. 
Hier sinkt der Fuß in die großen, weichen und 
tiefen Polster der bleichgrünen, bräunlichen, röt- 
lichen usw. Torfmoose ein. Bei diesen Moosen
	        
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