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Die Flora des Grunewaldes

Full text: Der Grunewald bei Berlin / Wahnschaffe, Felix (Public Domain)

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den weichen Haaren, am seltensten ist P. Taber- 
naemontani, durch die grasgrünen, abstehend be- 
haarten Blätter leicht kenntlich. Ein wenig später 
blüht Veronica prostrata, ein seltenerer Ehren- 
preis mit dichten, blauen Blütenähren, in dichten 
Polstern, eine prachtvolle Zierde der Abhänge, 
Zu ihnen gesellt sich später (auch im Walde) der 
kleine rasenbildende Ginster Genzista pilosa, der 
vor dem Besenginster seine gelben Blüten ent- 
faltet. Wo die Hänge durch maricherlei Busch- 
werk, namentlich eine Reihe von Laubsträuchern, 
bedeckt werden, trifft man viel den am Grunde 
Zwiebelchen tragenden Steinbrech Saxzfraga 
granulata und in seiner Gesellschaft die große 
Fetthenne Sedum maximum mit den dicken, 
fleischigen Wurzeln, erst im Juli und August 
blühend, ferner ein Gras mit jungen Pflänzchen in 
der Rispe, Poa bulbosa var. vivipara. Wenn mit 
der zunehmenden Sonnenhitze die Trockenheit 
des Bodens zunimmt, fängt die Vegetation an un- 
ansehnlich zu werden, außer grauen Gräsern wie 
Schafschwingel Festuca ovina, Weingärtneria cane- 
scens (bläulichgraue Büschel bildend) etc. bilden dann 
einige tiefwurzelnde Kräuter mit den genannten 
Sandseggen oft die einzige auffälligere Vegetation. 
Offene Heide fand sich früher in ausgedehnteren 
Flächen als jetzt, teils ist sie der Bebauung, teils 
den Forstkulturen zum Opfer gefallen. An mäßig 
feuchten, sandigen Stellen hatte sich unter dem 
Schutze der Kiefern das Heidekraut, Calluna vul- 
garis, so dicht angesiedelt, daß es geschlossene 
kleinere Bestände bildete, in denen sich, wenn 
auch in geringem Maße, eine charakteristische 
Heiderohhumusschicht abgelagert hatte. Wurde 
die Stelle dann später aus irgend einem Grunde 
licht gelegt, dann kräftigte sich das Heidekraut 
und die Formation glich auf kleineren Flecken 
vielen Flächen der Lüneburger Heide. Beige- 
mischt waren verhältnismäßig wenige Arten, in
	        
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