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Wasserfläche. Über den weichen Torfgrund schieben
sich Seggenwiesen vom Ufer aus gegen das offene
Wasser vor und bilden z. FT. schwimmende Rasen:
In diesem Zustande bezeichnet man die Fläche
als ein Sumpfmoor, das alsbald den geeigneten
Standort für die Erle (Alnus glutinosa) bildet.
Ein Beispiel dafür ist die Verlandungszone am
Südende des Hundekehlensees, die durch einen
Kranz von Erlen und Weiden umsäumt wird.
Auch der Grunewaldsee zeigt am Nord- wie am
Südende deutliche Verlandungen durch dichten
Rohr- und Schilfbestand an;. sowohl die schwim-
mende Flora des Wassers (Nymphaea alba), als
auch die hochstaudige der Ufer sind bei Pauls-
born gut zu beobachten... Beide Pflanzengemein-
schaften sind auch vortrefflich entwickelt in der
Nordbucht der Krummen Lanke, die das nächste
Bild (Fig. 5) darstellt. Auf dem Wasser: sind die
runden Blätter des Froschbiß (Hydrocharis morsus
ranae) in ganzen Kränzen sichtbar, während der
Uferrand vom üppig gedeihenden Röhricht um-
geben ist. Das Flachmoor des Rienmeistertales,
dessen Einmündung in die Krumme Lanke durch
die Erlenreihe rechts angedeutet wird, ist durch
die Kultur des Menschen z. T. in eine Moorwiese
umgewandelt.
Ein typisches Flachmoor haben wir in dem
Erlenbruch nördlich der Sandgrube beim Rien-
meistersee vor uns. Die Erlen haben in diesem
Stadium die Sumpfgewächse mehr und mehr
verdrängt; nach Paulsborn zu sind sie schon reich-
lich mit Moorbirken untermischt. Ein besonders
charakteristisches Erlenbruch, das das östliche und
westliche Lichterfelde voneinander schied, ist durch
den. Bau des Teltow-Kanals zerstört worden (vgl.
Fig. 6). Hier fanden sich nach Potonie!). an
!) H. Potonie, Die Fichte als Moorbaum und über unsere
Moore. Naturw. Wochenschrift 1906, Nr. 20, S. 307.