Path:
Die Seenrinne des Grunewalds und ihre Moore

Full text: Der Grunewald bei Berlin / Wahnschaffe, Felix (Public Domain)

[17 
Jung zu verfolgen, und der Botaniker findet zu 
seiner Freude die für die verschiedenen Moorarten 
charakteristischen Pflanzenformationen zum großen 
Teil erhalten. Man unterscheidet jetzt nach der 
äußeren Form und Entstehungsweise drei Arten 
von Mooren: die Flachmoore (Niedermoore), die 
Zwischenmoore (Übergangsmoore) und die Hoch- 
moore. Die Flachmoore bilden sich meist aus 
offenen Seen oder in stagnierenden Flußläufen im 
Niveau des obersten Grundwasserspiegels, während 
die Hochmoore sich über den Grundwasserstand 
erheben und, wo sie eine gewisse Ausdehnung 
erreichen, z. T. in uhrglasartiger Form über ihre 
nähere Umgebung hinauswachsen. 
Der die Flachmoore zusammensetzende Torf 
bildet sich aus den im Wasser wachsenden Pflan- 
zen, die nach ihrem Absterben unter teilweisem 
Luftabschluß einen Gärungs- und Humifizierungs- 
prozeß durchmachen, bei dem die Pflanzenfaser 
mehr oder weniger umgewandelt und ihr Kohlen- 
stoffgehalt angereichert wird. Die Pflanzengemein- 
schaft, die zur Bildung der Flachmoore Veranlassung 
gibt, ist durchweg nährstoff- und namentlich kalk- 
liebend; sie findet diese Pflanzennährstoffe in den 
stagnierenden Gewässern, die mit dem Grund- 
wasser in Kommunikation stehen. Alle Glacial- 
ablagerungen sind ursprünglich kalkhaltig und 
liefern durch die Verwitterung der kristallinischen 
Gesteine Kali und Phosphorsäure. Diese Nähr- 
stoffe werden durch die Regen und Schnee- 
schmelzen ausgelaugt und den stagnierenden Ge- 
wässern zugeführt. Der Torf der Flachmoore ist 
meist reich an Kalk und Stickstoff, der Rückstand 
nach der Verbrennung (sog. Asche) kann z,. B. 
50 % betragen, doch ist er zur Heizung nicht 
mehr brauchbar, wenn der Aschengehalt 25 % 
überschreitet. 
Der erste Beginn der Vertorfung eines See- 
beckens, wie er an den Grunewaldseen vortrefflich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.