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Jung zu verfolgen, und der Botaniker findet zu
seiner Freude die für die verschiedenen Moorarten
charakteristischen Pflanzenformationen zum großen
Teil erhalten. Man unterscheidet jetzt nach der
äußeren Form und Entstehungsweise drei Arten
von Mooren: die Flachmoore (Niedermoore), die
Zwischenmoore (Übergangsmoore) und die Hoch-
moore. Die Flachmoore bilden sich meist aus
offenen Seen oder in stagnierenden Flußläufen im
Niveau des obersten Grundwasserspiegels, während
die Hochmoore sich über den Grundwasserstand
erheben und, wo sie eine gewisse Ausdehnung
erreichen, z. T. in uhrglasartiger Form über ihre
nähere Umgebung hinauswachsen.
Der die Flachmoore zusammensetzende Torf
bildet sich aus den im Wasser wachsenden Pflan-
zen, die nach ihrem Absterben unter teilweisem
Luftabschluß einen Gärungs- und Humifizierungs-
prozeß durchmachen, bei dem die Pflanzenfaser
mehr oder weniger umgewandelt und ihr Kohlen-
stoffgehalt angereichert wird. Die Pflanzengemein-
schaft, die zur Bildung der Flachmoore Veranlassung
gibt, ist durchweg nährstoff- und namentlich kalk-
liebend; sie findet diese Pflanzennährstoffe in den
stagnierenden Gewässern, die mit dem Grund-
wasser in Kommunikation stehen. Alle Glacial-
ablagerungen sind ursprünglich kalkhaltig und
liefern durch die Verwitterung der kristallinischen
Gesteine Kali und Phosphorsäure. Diese Nähr-
stoffe werden durch die Regen und Schnee-
schmelzen ausgelaugt und den stagnierenden Ge-
wässern zugeführt. Der Torf der Flachmoore ist
meist reich an Kalk und Stickstoff, der Rückstand
nach der Verbrennung (sog. Asche) kann z,. B.
50 % betragen, doch ist er zur Heizung nicht
mehr brauchbar, wenn der Aschengehalt 25 %
überschreitet.
Der erste Beginn der Vertorfung eines See-
beckens, wie er an den Grunewaldseen vortrefflich