Lö
völlig fehlen. Das diluviale Panketal ist als Ab-
flußrinne der westlichen Barnimhochfläche auf-
zufassen und ist als Seitental des Berliner Ur-
stromtales erst entstanden, als die Grunewaldseen-
rinne schon ausgebildet war. Dagegen spricht
vieles dafür, den am Nordrande des Berliner Tales
gelegenen Tegeler See, der jetzt nicht zum eigent-
lichen Havellaufe gehört, sondern nur an seinem
Südende von der Havel angeschnitten wird, als
alte nördliche Fortsetzung der Havelseen zu be-
trachten, die später vom Talsande nur teilweise
ausgefüllt worden ist. Während das flache Süd-
ende des Tegelerg Sees fünf Inseln enthält, zeigt
der nördliche Teil eine breite Rinne von 10—15,6 m
Tiefe. Die Grunewaldseenrinne ist als alte eis-
zeitliche Nebenrinne der viel bedeutenderen Havel-
seen entstanden und hat sich aus Mangel an Zutiuß
nach und nach in einzelne Seen aufgelöst, !) während
die Havelseen durch die alluvialen Gewässer der
Havel dauernd miteinander verbunden wurden.
Beide Rinnen gehören zu dem von Berendt aufge-
stellten glazialen Seentypus der Schmelzwasser-
rinnen, der im norddeutschen Flachland weit ver-
breitet ist.
Ein besonderes Interesse gewährt die Grune-
waldseenrinne durch die nach der Eiszeit einge-
tretene Vertorfung einzelner Teile derselben. Der
Geologe und Botaniker hat hier Gelegenheit, den
ganzen Prozeß der Vermoorung von
seinen ersten Anfängen an durch die
verschiedenen Stadien seiner Entwick-
1) Die alte Angabe, daß zum Bau des Jagdschlosses
Rüdersdorfer Muschelkalk auf dem Wasserwege hierher trans-
portiert worden sei, kann nur so verstanden werden, daß die
Kalksteine von Rüdersdorf auf der Spree, vielleicht auch bis
in die Havel zu Schiff an eine Ablagestelle gebracht worden
sind, denn die Annahme einer zusammenhängenden, für Kähne
befahrbaren Rinne im Verlaufe der Grunewaldseen in histori-
scher Zeit ist mit den geologischen Verhältnissen nicht in
Einklang zu bringen,