»
wie dies auch der mittlere Wasserstand der See-
spiegel anzeigt, der auf Blatt Teltow beim Halensee
35,2, beim Hundekehlensee 33, bei der Krummen
Lanke ebenfalls 33, beim Schlachtensee 32,5 und
beim Nicolassee 30,6 m, beim Wannsee 29 m über
NN. angegeben ist. Der Boden der Rinne zeigt
keine gleichmäßige Austiefung, denn es wech-
seln teils durch Sand . gebildete Schwellen
(am Südende der Krummen Lanke und des
Schlachtensees) mit den tiefer eingesenkten See-
becken ab, teils sind diese durch vertorfte Zwischen-
stücke miteinander verbunden. Gerade diese Aus-
füllung durch Torfmassen deutet darauf hin, daß
die Rinne nicht erst in jüngerer Zeit durch Wasser
ausgefurcht sein kann, sondern daß sie einen alten,
jetzt toten Wasserlauf. darstellt. Da dieser vor-
wiegend in durchlässige Sande eingesenkt ist, so
stellt der Wasserspiegel dieser Seen zugleich den
Spiegel des in diesen Sandschichten zirkulierenden
Grundwassers dar.!) Schwankungen dieses oberen
Grundwasserhorizontes, wie sie nach niederschlags-
reicheren oder niederschlagsärmeren Jahren ein-
treten müssen, machen sich natürlich auch in den
Schwankungen dieser Seespiegel bemerkbar, wofür
aus den letzten Jahren ein lehrreiches Beispiel
vorliegt.
Von der Militärbadeanstalt des Garde-Schützen-
bataillons ist festgestellt worden, daß der Spiegel
des Grunewaldsees seit 1902 um 68 cm gefallen
ist; in der Zeit vom 6. Juni 1905 bis zum 24. Mai
1906 betrug die Senkung des Wasserspiegels 17,2 cm.
Auch von der Kgl. Oberförsterei Grunewald ist
angegeben worden, daß seit 3—4 Jahren Sen-
kungen der Spiegel des Hundekehlen- und
') Tiefbohrungen am Nicolassee und Schlachtensee haben
ergeben, daß im Untergrunde des Grunewaldes zwei Ge-
schiebemergelbänke auftreten, die durch mächtige, den unteren
Grundwasserhorizont einschließende Sand- und Kiesschichten
vetrennt sind.