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VII. Die Fortbildungsschule und Berufsausbildung der Schulentlassenen Mädchen

Full text: Praktische Erziehungsarbeit im Fürsorgeheim "Am Urban" / Plass, Louis (Public Domain)

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der Kleidung, die Herstellung von Hausschuhen und Turn⸗ 
schuhen in der Mädchenschuhmacherei. Jedes Mädchen soll den 
Gebrauch der Nähmaschine erlernen und die ihm von der 
Anstalt gewährte Ausstattung an Strümpfen, Wäsche und Kleidern 
selbst anfertigen. 
Mit der Wohnungslehre verbindet sich die praktische Ubung 
der Hausreinigung. In der Anfertigung und Anbringung 
von künstlerischem Schmuck in den Wohnräumen der Kinder, 
in der Zimmerblumen⸗- und Zimmervogelpflege, in der künstlerischen 
Ausstattung der Vereinsfeste sollen die Unterrichtsergebnisse der 
Kunstpflege praktisch verwertet werden. 
Die Kindergärtnerei bietet der Fortbildungsschülerin nicht 
nur die zur Erziehungslehre notwendigen Anschauungsmittel, 
sondern auch Gelegenheit, durch Beobachtung, Beschäftigung und 
Beaufsichtigung der jüngsten Mitzöglinge die erlernten Erziehungs— 
regeln selbsttätig anzuwenden. So gliedert sich hier die Erziehungs⸗ 
arbeit in folgende sechs Gruppen: Vor allem werden die üblichen 
Kindergärtnereiarbeiten nach Froebelschem System von Kindern 
im Alter von 6—-10 Jahren hergestellt, wobei naturgemäß die⸗ 
jenigen Arbeiten den Vorzug haben, welche sich praktisch im 
Dienste der Anstalt verwenden lassen. Die Mannigfaltigkeit der 
hier geleisteten Arbeiten geht aus den oben ausführlicher be— 
schriebenen Ausstellungsobjekten hervor, die in Krolls Etablissement 
gelegentlich der Ausstellung für soziale Hygiene nund Fürsorge 
aufgebaut waren. Die jüngeren Kinder werden durch die älteren 
bei der Arbeit angeleitet, die 11 16 jährigen Mädchen aber auch 
in der Kindergärtnerei anderweitig beschäftigt. Dort wurde ihnen 
meistens die Ausführung leichter Kunstarbeiten übertragen. Dann 
befindet sich in der Kindergärtnerei ein Säuglingspflegemuseum, 
das dem vom Arzte erteilten Unterricht als Anschauungsmittel 
dient. Ferner sind in der Kindergärtnerei die Spiele untergebracht, 
welche besonders für Mädchen zur Ausnutzung ihrer Mußezeit 
in Betracht kommen, z. B. Reifenspiele, Krocket, Tambourin, 
Federball und sonstige Ballspiele. Dazu kommen Puppenstuben, 
Puppenhäuschen, Puppenschränke, Puppenküche, Kaufmannsladen, 
Trockenboden u. dgl. Von den schulentlassenen Mädchen werden 
in der Regel die Bewegungs⸗- und Gesellschaftsspiele der Kleinen
	        
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