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IV. Jugendvereine

Full text: Praktische Erziehungsarbeit im Fürsorgeheim "Am Urban" / Plass, Louis (Public Domain)

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begleitung ein. Daneben bezweckt es wie alle anderen Vereine 
die Pflege der Geselligkeit. Die Organisation des Vereins ist 
die nämliche wie bei dem Gesangverein. Einmal in der Woche 
hält er seinen Vereinsabend ab und nur, wenn größere Anstalts— 
feierlichkeiten bevorstehen, werden des öfteren Ubungsstunden 
abgehalten. Zur Aufführung gelangen: Nationaltänze, Quadrillen, 
Reigen, Menuette und Tänze mit Gesang. Die besonderen 
Festlichkeiten des Vereins vollziehen sich in der Regel in der 
Weise, daß dieselben mit einer Deklamation eröffnet werden, dann 
verschiedene Kostümreigen folgen, und endlich noch die Vorführung 
eines kleinen Theaterstückes, zum Schluß wird eine Festtafel mit 
Kaffee und Kuchen serviert und die Feier mit einem allgemeinen 
Tanz beendet. 
Der „Kinderkranz“ umschließt besonders die jüngeren 
weiblichen Zöglinge. Seine Tätigkeit ist eine sehr vielseitige. 
Kinderspiele, Anfertigung von Spielzeug, Einübung leichter Kinder⸗ 
spiele und -tänze, Aufführungen von Märchen. Das alles sind 
Aufgaben, an deren Lösung der Verein arbeitet. Überdies hat 
auch er, wie der korrespondierende Knabenverein, Tierschutz und 
Blumenpflege sich zur besonderen Aufgabe gemacht. Er ist eifrig 
bemüht, die Wohnräume mit frischen Blumen aus Garten und 
Feld zu schmücken. Aus seiner Mitte gehen die Mitglieder der 
Kinderkapelle hervor; sie werden zunächst in die Anfänge der 
Tonkunst eingeführt, taktfest gemacht, dabei wird ihr Gehör 
für den Unterschied der Töne geschärft. Die ihnen zur Ver— 
fügung stehenden Kinderinstrumente sind Trommel, Becken, 
Tambourin, Triangel, Glockenspiel, auch Vogelstimmen (z. B. 
Kuckuck, Wachtel). 
So begleiten sie mit ihren Instrumenten das Menuett aus 
Mozarts Sinfonie D-Dur, das Frühlingspotpourri Blume und 
Schmetterling u. dgl., die von einer Erzieherin auf dem Klavier 
vorgetragen wurden. Die Organisation des Vereins sowie die 
Anordnung ihrer Festlichkeiten entspricht im wesentlichen den Ver⸗ 
einen der älteren Kinder, nur daß bei ihnen die Darbietung 
ihrer Musikstücke in den Vordergrund tritt und daß die Feiern 
meist mit den von den jüngeren Kindern besonders bevorzugten 
Kreisspielen geschlossen zu werden pflegen.
	        
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