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Endlich die jüngeren Knaben unseres Hauses, welche in den
vorher erwähnten Vereinen aus begreiflichen Gründen noch nicht
aktiv werden können, haben sich zu einem Tierschutzverein
zusammengeschlossen, der sich die Pflege der Tiere in unsern
Aquarien, Terrarien, Volieren und Vogelbauern angelegen sein
läßt, für die Anlegung und Erhaltung der Nistkästen sorgt,
im Winter die Fütterung der Vögel in den Vogelfutterhäuschen
übernimmt und darüber wacht, daß unsere sonstigen Haustiere,
wie der Haushund, die Katzen, ihre geordnete Pflege und Für—⸗
sorge erfahren. Ihm liegt besonders die Pflege der Topfpflanzen⸗
kultur ob. Eine dem kindlichen Auffassungsvermögen dieser Alters⸗
stufe entsprechende reichhaltige Sammlung von kleinen Schriften
der Tierschutzvereine, die besonders wertvoll sind durch ihre an⸗
schaulichen Bilder, soll das Interesse der Kinder für ihre be—
sondere Aufgabe wecken und das Verständnis dafür beleben.
Im Viehstall nicht minder wie in einzelnen Wohnzimmern haben
sie ihre Merksprüchlein angebracht, die in den biblischen Satz sich
zusammenfassen lassen: „Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes.“
Außer diesen praktischen Arbeiten auf dem Gebiete der Tierpflege
veranstalten sie auch gesellige Zusammenkünfte und neben anderer
Unterhaltung und Belustigung werden sie durch belehrende Vor⸗
träge für ihre besonderen Aufgaben immer wieder aufs neue
interessiert.
In gleichem Flor stehen auch die verschiedenen Mädchen—
vereine, und zwar der Turnverein „Urbania“, der Gesang—
verein „Harmonie“, das Tanzkränzchen „Frohsinn“, das Arbeits-
kränzchen „Kinderkranz“. Der älteste Verein der Anstalt ist der
erstere, dem anzugehören bei den Mädchen als besondere Ehre
gilt, da derselbe hinsichtlich der Neuaufnahme von Mitgliedern
sehr auswählerisch zu sein pflegt. Er hat sich ein doppeltes Ziel
gesetzt. Die Spaziergänge im Freien, gemeinschaftliches Spiel
und die Turnübungen in der Turnhalle verfolgen hygienische
Zwecke und berechtigen ihn dazu, den Namen Turnverein zu
führen. Gleichwohl überwiegt das Bestreben, die Geselligkeit zu
pflegen, und namentlich die Winterabende werden dazu benutzt,
gemeinsam mit verteilten Rollen klassische Stücke zu lesen, Gesell⸗
schaftsspiele zu veranstalten, sowie Tänze, Lieder und Theater—