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II. Der Schulgarten

Full text: Praktische Erziehungsarbeit im Fürsorgeheim "Am Urban" / Plass, Louis (Public Domain)

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einem Heidefeld stehenden Bienenkorb) geschmückt ist. Das Haus 
ist von wildem Wein umrankt und umgeben von Fassonhecken 
und Spalierobst, die zugleich den Bienenvölkern Schutz gegen 
Unbill der Witterung bieten, und eingerahmt von malerischen 
Blumenbeeten, die veranschaulichen, wie die Bienen von den 
Pflanzen durch Honig, Blütenstaub, Farbe, Schauapparate und 
Duft angelockt werden. Dieser Garten bildet den schönsten Schmuck 
unsers Schulgartens. In dem Hause sind 21 Bienenvölker in 
Kästen und Körben untergebracht, und es ist so den Kindern er— 
möglicht, die ganzen Einrichtungen des genossenschaftlichen Lebens 
eines Bienenstaates zu beobachten, ohne sich dabei der Gefahr aus— 
zusetzen, von ihren Stacheln verwundet zu werden. Es bereitet 
den männlichen und weiblichen Zöglingen große Freude, 
den wunderbaren Organismus dieses tierischen Gemeinschafts— 
lebens zu betrachten und in ungestörter Muße bei ihrer Arbeit 
für den Lebenshaushalt und bei der Aufspeicherung ihrer Vor⸗ 
räte zuzuschauen, ein Studium, das durch die im Schulgarten⸗ 
museum vorhandenen Lehrmittel (die Feinde der Honigbiene, die 
Entwicklung der Biene, einige Waben und Honigarten u. dgl.) 
befruchtet wird. 
Hieran schließt sich das sogenannte landwirtschaftliche 
Versuchsfeld. Hier sind verschiedene Bodenarten (Lehm-, Ton-, 
Sand-, Moorboden, Garten- und Waldhumus) vorhanden, in 
denen gezeigt wird, wie die einzelnen Pflanzen hinsichtlich ihrer 
Kultur verschiedenen Existenzbedingungen unterworfen sind, wie 
bei der Vernachlässigung dieser Rücksichtnahme einzelne Pflanzen 
überhaupt nicht oder nur kümmerlich gedeihen. Der Wert der 
animalischen, vegetabilischen und künstlichen Düngungsmittel im 
einzelnen und in gemischter Kultur ist an Beeten veranschaulicht, 
wobei auch Kompost und Fäkaliendüngung sowie die Verwertung 
der technischen Abfälle und der Berieselung zu Düngungszwecken 
veranschaulicht werden, und wobei auch die in Betracht kommenden 
wichtigsten Regeln über Zeit, Art, Quantität und Qualität der 
pflanzlichen Nahrungszufuhr an Stickstoff, Phosphorsäure, Kali, 
Kalk u. dgl. gelehrt werden. Andere Beete zeigen die verschiedenen 
Bearbeitungsmethoden des Ackers (Hoch-, Flach- und Tiefkultur) 
und geben über die Bestellung durch ein Dreifeldersystem für
	        
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