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Der Schafgraben und die Bootflotille auf dem Neuen See

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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ma — I — ja, sagen Se ma—l, was kostet er 
denn, wenn Se einen recht wohlfeilen Stoff nehmen? 
„Dann ist er ein Paar Taler billiger, hält aber 
viel schlechter und sieht nicht nobel aus.“ 
So? — Meinen Se? — Hm! — — Nu sa — 
gen Se mal, — — was kostet's denn, wenn Se den 
Rock für Herrn Weiß ändern lassen?“ 
„Aber, Herr General-Intendant, der Herr Wauer 
braucht ihn ja grade jetzt jede Woche ein Paar Mal!“ 
„Nu ja, aber dähs wird ja nicht mehr lange 
dauern. Was kostet denn das Aendern? 
„Das ist fast garnicht zu machen, denn es ist ja 
ein moderner Rock, der genau nach Maß zugeschnitten 
werden muß, sonst sitzt er nicht.“ 
„Ach na, der Herr Weiß wird doch keenen Stutzer⸗ 
rock haben wollen! Hähr'n Se, ich denke, wir lassen'n 
ändern!““ 
„Aber, Herr General-Intendant, das Umnähen 
kostet jedesmal wenigstens drei Taler.“ 
„Ai Härcheeses! Hähr'n Se, dähs ist doch wohl 
Ihr Spaß? 
„Herr General-Intendant, der Rock müßte jedes— 
mal fast vollständig aufgetrennt und umgenäht werden 
und wenn das öfter geschieht, dann ist er in ein Paar 
Wochen kurz und klein.“ 
„Na, wissen Se, lieber Johl, ich glaube, dähs 
Stück wird nicht sähre oft gegeben werden, und denn 
— wissen Se — lassen Se nich so sähre ändern denn 
wird's ooch nich so teier werden! Nee, nee! Vierzehn 
Taler ist doch gleich zu happig, — lassen Se'n mal 
umnähn!“
	        
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