Path:
Der Schafgraben und die Bootflotille auf dem Neuen See

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

309 
als eine karg vergoldete. So war es denn garnichts 
Seltenes, daß die Dekoration ein prachtvolles, gold⸗ 
strotzendes Zimmer darstellte und dieses Prunkgemach 
mit Stühlen, wie sie in schlichten Bürgerfamilien, 
besseren Restaurationen und — in den Konditoreien 
der Königlichen Hoftheater üblich waren, sowie auch 
mit ganz gewöhnlichen Tischen, Sophas ꝛc. ausmöblirt 
war. Alles von verschiedensten Hölzern und Farben! 
Schreibtische, Blumentische, Bücherspinden und sonstiger 
„Luxus“ wurde nur entfaltet, wenn es vom Dichter ganz 
ausdrücklich vorgeschrieben war und mit konsequenter 
Energie gefordert wurde. 
Hinsichtlich des Schreibtisches begnügte man sich 
wenn irgend möglich damit, daß man in würdevoller 
Bescheidenheit einen der beiden „landesüblichen“ 
Tische, welche damals ohne Ausnahme in jeder 
Zimmerdekoration „vorn rechts und links“ 
stehen mußten, (I) mit Papier und Schreibzeug schmückte. 
—ADDDDD 
so wurde das „Große Bureau“ von rot gebeiztem, 
früher sogar polirt gewesenem Kiefernholz, welches 
durch einen zylinderartigen Verschluß imponirte, auf—⸗ 
gestellt, gleichviel, ob ein einfacher Bürger, ein Minister 
oder ein Fürst es zu brauchen haite. 
Ein wirkliches Mahagoni-Ameublement war jedoch 
vorhanden, aber — ohne Schreibtisch, Schrank usw. — 
Fauteuils waren der „Würde“ der Königlichen Theater 
gleichfalls absolut fremd. 
Für Kostümstücke und fürstliche Zimmer war es 
insofern etwas besser, als von den Grafen Brühl 
und Redern noch Tische und Stühle vorhanden waren,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.