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Wandlungen

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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Redoute“ in den Gesamträumen des Opernhauses und 
„Der Maskenball“ im Konzertsaal und den Nebensälen 
des Schauspielhauses, dessen Entrepreneur kein Geringerer 
war als Heinrich Blume, der früher fast vergötterte 
Don Juan der Königlichen Oper. An beiden Bällen 
beteiligte sich der König und sämtliche Mitglieder des 
Königlichen Hauses, aber nur maskirt. Kurz vor 12 Uhr, 
ehe die Masken abgenommen wurden, zogen sich die Herr⸗ 
schaften in ihre Logen zurück und blieben Zuschauer. 
Diese beiden Festlichkeiten habe ich je einmal mit— 
machen dürfen; den Maskenball als Bauernjunge, 
die Redoute als Page. War ich schon auf dem 
Maskenball starr vor Staunen und Entzücken, so 
glaubte ich mich auf der Redoute in ein Feenmärchen 
versetzt und jahrelang habe ich davon geträumt — 
und doch: Was war das Alles gegen heute! 
Auf einer dieser großartigen Opernhaus-Redouten, 
es war anno 1838, trieben es die Kavallerie-Offiziere, 
besonders die aus Potsdam, so arg, daß sie „schlagende“ 
Beweise des allgemeinen Mißvergnügens erhielten und 
eiligsft verschwinden mußten. Sie waren zwar maskirt, 
aber so oberflächlich, daß ihre allgemein bekannten 
Persönlichkeiten mit ziemlicher Sicherheit erkannt 
wurden. Namentlich galt es allgemein für feststehend, 
daß der Erbprinz eines mediatisirten Fürstenhauses 
vom Königlichen Theatermeister Guimpel geohrfeigt 
worden war; was Guimpel aber später auf das Aller⸗ 
entschiedenste in Abrede stellte. 
Schon am nächsten Abend zirkulirten bei den 
Mitgliedern der Königlichen Theater mehrere ge⸗ 
schriebene Exemplare folgenden Gedichts.
	        
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