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Don Quixote

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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haben würden, ich aber war der Sohn eines riesen— 
starken Mannes und außerdem mit Moabiter Luft ge— 
päppelt und verzinste ihm sein Auslagekapital so reich— 
lich, daß er retiriren mußte und da umarmte ich ihn 
plötzlich und legte ihn sanft auf den Rücken, so, daß 
er mit beiden Schultern regelrecht den Fußboden be— 
rührte und ausreichend Zeit hatte, sich einen „Noviz“, 
statt wie gewöhnlich von oben herab, nun auch mal 
recht gründlich von unten herauf anzusehen. 
Diese an dem stärksten und breitspurigsten „Alten“ 
bewiesene Leistungsfähigkeit auf dem Gebiete schlagender 
Logik flößte zwar der ganzen Klasse so großen Respekt ein, 
daß ich fortan weder das sonst jedem Neuen zur Qual 
werdende „Halt's Maul, Noviz“, noch das seltenere 
aber desto schönere „Don Quixote“ wieder zu hören be— 
kam, aber sehen mußte ich das letztere dafür um so 
öfter, denn so weit reichte der Respekt doch nicht, um 
verhindern zu können, daß in den Augen der keckeren 
Mitschüler, und deren waren nicht wenige, bei jeder 
Gelegenheit das allerliebste , Don Quixote“ mit Fraktur⸗ 
schrift geschrieben stand. 
Nun sagt man zwar, Blicke können nicht zur 
Verantwortung gezogen werden; darin irrt man aber 
sehr, denn nicht nur die Militär-Gesetze kennen recht 
schwere Strafen für „Mienen und Blicke“, sondern auch 
unser Ordinarius, eines jener fast ganz verschwundenen 
Originale der „guten alten Zeit“, kultivirte eine mit 
den Militärgesetzen harmonirende Anschauung, und 
diesem würdigen Beispiele glaubte ich ohne jedes Be— 
denken folgen zu dürfen.
	        
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