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"Von's Vorsteetsche Theater"

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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Spöttisch lächelnd drapirte Sirop seinen Radmantel 
über den Ideal⸗Schotten, den er schon zu Hause an⸗ 
gezogen und bis zu seinem Hinaustreten auf die Bühne 
sorgfältig mit dem Mantel verhüllt hatte, und entfernte 
sich erhobenen Hauptes im Bewußtsein gelungenster 
Rache. — — — 
Bald darauf sollte ich den Jaromir in der Ahn⸗ 
frau spielen, mußte aber um acht Tage Aufschub 
bitten, weil ich für denselben Abend bereits der viel 
vornehmeren Urania zugesagt hatte. Da überraschte 
mich Gräbert durch das schriftliche Ersuchen, sein Theater 
nicht wieder zu betretenn — — — 
Einige Zeit später lieferte er folgende reizende 
Episode. 
Ein junger strebsamer Figurant uund eine dito 
Figurantin vom Königlichen Ballet tanzten die damals 
hochbeliebte Masurka aus Taglionis „Seeräuber“. Das 
Publikum jubelte Beifall und dacapo und begann, da 
Letzteres auf sich warten ließ, energisch zu toben und 
zu trampeln. Da trat Gräbert vor den Vorhang und 
rief: „Aber zum Donnerwetter, meine Herrschaften, 
lassen Se se sich doch erst 'n Bischen verpuhsten! Sie 
denken woll, das jreift nich an?“ 
Dem stürmischen Dacapoverlangen entzog er sich, 
indem er gemütlich lachend mit beiden Händen abwinkte. 
Der strebsame junge Figurant war der später in 
weitesten Kreisen beliebte Königliche Tänzer und 
Universitäts-Tanzlehrer Freysing. 
Gräbert starb bereits 1854, nur 48 Jahre alt. Hätte er 
länger gelebt, so würde die spöttische Heiterkeit, die durch 
Erwähnung des „Vorsteetschen“ auch jetzt noch überall
	        
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