Path:
"Von's Vorsteetsche Theater"

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

130 
Wallner, der Direktor des Posener Stadttheaters, als 
Retter gekommen und Cerf hatte ihm, obgleich seine 
Konzession ausdrücklich besagte, daß sie an keinen Andern 
übertragen werden dürfe, diese selbe Konzession und 
sein „Königstädtisches Theater“ für jährlich zweitausend 
Thaler auf zwei Jahre vermietet, und zwar unter der 
kontraktlichen Bedingung, daß der Herr Direktor Cerf 
vor Ablauf des Kontraktes — sein Theater nicht 
wieder betreten dürfe!! 
Wieder durch ein unaufgeklärt gebliebenes Wunder 
war es Cerf dann im Laufe der zwei Jabre gelungen, 
auf Grund seiner gesetzwidrig an Wallner vermieteten 
Konzession das Victoria-Theater zu erbauen und 
mit circa zwei Millionen Mark Hypotheken zu belasten, 
und als dann Wallner, der gleich nach Unterzeichnung 
des Kontraktes die „Grüne Neune“ von Eduard Titz 
zu einem Schmuckkasten hatte ausbauen lassen, nun in 
diesem fast mögte ich sagen „weltberühmt“ gewordenen, 
vom Regenten und allen Prinzen oft besuchten und warm 
belobten Theater mit eigener Konzession weiterspielen 
wollte, da — wurde ihm die Konzessfion durch alle 
Instanzen verweigert!! — 
Auch ein Immediat-Gesuch an den Prinz-Regenten 
wurde abschlägig beschieden!! 
Da hatte Geheimrat Borck, in persönlichen Sachen 
des Regenten „rechte Hand“, Wallner veranlaßt, sich 
zur Audienz anmelden znu lassen. Ohne Weiteres 
wurde er angenommen und als er eintrat. rief ihm 
der Regent freundlich entgegen: 
„Na, lieber Wallner, was bringen Sie mir Gutes?“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.