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"Von's Vorsteetsche Theater"

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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jetzige „Ballhaus“ daraus machte, welches sein Sohn 
und Erbe erst verpachtete und dann verkaufte. 
Louis der jüngere Gräbert aber kaufte 1838 
„Wollanks Weinberg“, den er in ein großes Volks— 
garten-Etablissement umwandelte. — Dort erbaute er 
sein schönes Theater und nachdem die „Dahlia“ das— 
selbe verlassen hatte, gründete er die Liebhabertheater— 
Gesellschaft „Laetitia““, deren unabsetzbarer Vorsteher 
und Direktor er selbst war, und die, wie alle da— 
maligen sogenannten Liebhaber-Theater, nur an den 
Sonntagen Vorstellungen veranstaltete. 
Das heutige Berlin, in dem die Theater wie 
Pilze aus der Erde wachsen, wird sich nicht erklären 
können, warum denn der unternehmende und kapital—⸗ 
kräftige Gräbert sich nicht einfach die Konzession für 
öffentliche Vorstellungen geben ließ. Ja, verehrte 
Reichs-Hauptstadt, Du hast eben nicht die entfernteste 
Ahnung von Deiner „guten alten Zeit“ nicht nur 
vor, sondern auch noch lange, lange nach 48. 
Noch in den zwanziger Jahren hatte Berlin nur 
die zwei Königlichen Theater, das Opern- und das 
Schauspiel-Haus, deren Besuch, obgleich im Opern⸗ 
hause wöchentlich nur zwei, höchstens drei Mal ge— 
spielt wurde, doch sehr viel zu wünschen übrig ließ. 
Erst gegen Ende der zwanziger Jahre gelang es wie 
durch ein unerklärliches Wunder dem Kaufmann Cerf, 
recte Hirsch, die Konzession für das „Lönigstädtische 
Theater“, Alexanderstraße 2, jetzt Aschinger, zu er— 
ringen. Dort feierte Henriette Sontag, spätere 
Gräfin Rossi, ihre fast beispiellosen Triumphe.
	        
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