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am Unionsplatz fünfzehn oder sechszehn große Miets—
kasernen stehen, von denen die meisten noch Gärten
haben.
Und auf diesen zwölf Morgen standen noch dicht
bei einander die Stubben der mächtigen Kiefern, die
erst wenige Jahre vorher, als die Jungfernheide noch
bis Neu-Moabit, jetzt Turmstraße, reichte, gefällt
worden waren. Es war eine Riesenarbeit und kostete
ein hübsches Stück Geld, diese Hunderte mächtiger
Stubben auszugraben und dann mit Pulver zu
sprengen; aber volle zehn Jahre hindurch haben sie
für unsern großen Haushalt in verschwenderischer Weise
das gesamte Feuerungs-Material geliefert!
Ja, ja, anno dazumal, als Moabit noch keine
eigene Kirche, keinen eigenen Begräbnisplatz hatte und
seine gesamte Schuljugend, Knaben und Mädchen, da—
bei auch ich, in einem zweifenstrigen Zimmer sehr
bequem Platz fand! — Anno dazumal, als in ganz
Moabit nur ein einziger sogenannter Kaufmann
existirte, der zugleich auch Bäcker, Destillateur und
Bierlieferant war und dessen „Gattin“, als meine
Mutter ihr Dienstmädchen mieten wollte, warnend
ausrief: „Um Jotteswillen, Madamm Wauern, nehmen
Se Die nich! Ich sage Ihnen, det is 'n waähret
Pichmaljon!“ Pich gleich Pech oder Schmutz, Pich—
maljon war ihr also gleichbedeutend mit Schmutz-
oder vielmehr Dreckliese. Und in das Attest schrieb
sie dem Mädchen: „Tumm, faul und nitterträchtig“. —
Damals, als die Droschken unter keiner Bedingung
weiter fahren durften, als bis an die Moabiter-, resp
bis an die Unterbaum-Brücke. Letztere führte über den