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Korso

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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Ganz besonderes Aufsehen erregte auf diesem 
letzten Korso ein riesiger Wagen, den jüngere Mit— 
glieder des diplomatischen Korps ausgestattet hatten. 
Es war Berlins größter Möbelwagen, — eine 
wahre Arche! 
Das Verdeck hatte man abgenommen, den Wagen 
reich mit Festons und Draperien geschmückt und rings 
mit einer etwa meterhohen Balustrade umgeben, welche 
mit wappengeschmückten, fast bis zur Erde reichenden 
roten Sammetbehängen dekorirt war. 
Acht vom Sattel gelenkte, reich mit Blumen und 
Strausfederbüschen geschmückte edle Rosse zogen den 
Koloß und etwa zehn junge Diplomaten streuten aus 
unerschöpflichen Riesenkörben nach allen Seiten reizende 
Bouquets und ließen von Zeit zu Zeit Schwärme von 
etwa zwanzig weißen Tauben auffliegen. 
Leider hat dann die Revolution von 48 die 
weitere Ausgestaltung dieser herrlichen Korsofahrten 
verhindert! 
Mmächtiger Fortschritt. 
Das Jahr 1846 brachte der Residenz Berlin eine 
mit allgemeinem Beifall begrüßte Wohltat. 
Die ersten Omnibus-Linien Lustgarten— 
Charlottenburg und Spittelmarkt — Schöneberg 
wurden eröffnet! 
Die Straßenbahn kam erst zwanzig Jahre später. 
Man vergegenwärtige sich: Berlin ohne Straßen— 
bahn und Omnibus!! Und dann! Jahrelang mußte 
die Pferdebahn nach Charlottenburg die einzige bleiben, 
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