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Bei den "Neffschandellern"

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

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wegs felten geschah, entsprechend dem damals sehr 
gangbaren Volks-Poëm: 
„Seht doch Stoffeln! 
Jeht uff's Feld, 
Kooft Kartoffeln 
Ohne Jeld“ 
sobald es dunkel war, sich die Hauptbestandteile ihres 
Lieblingsgerichts, neue Kartoffeln mit Gurkensalat, von 
den nahen Feldern holten. 
Der Feldhüter hatte den drei Botanikern die Dienst⸗ 
mützen abgepfändet und da diese den Stempel der 
2. Kompagnie trugen, so brachte er sie nach dem Kom— 
pagnie-Bureau. 
Der Eber tobte. Dann ging er nachdenkend im 
Zimmer umher. Endlich knurrte er: „'ne verfluchte 
Geschichte! Wir können doch die armen Luders um 
die lumpigen Paar Kartoffeln nicht in die zweite Klasse 
bringen! — Hm na — ich — ich werde mit Euerm 
Herren sprechen. Und Ihr? Hier habt Ihr einen 
Taler und nun wartet ab, was Euer Herr Euch sagen 
wird“. 
Der Herr scheint einverstanden gewesen zu sein, 
denn die Sache blieb in der Kompagnie. 
Beim Appell traten die Botaniker „bleich wie 
dote Leichen“ sagte Trautmann, mit ihren Extra⸗ 
mützen an, was natürlich nicht erlaubt war. Selbst— 
verständlich würde des Ebers Falkenblick dies auch ohne 
des Feldhüters Meldung sofort bemerkt haben. Aber 
er sagte nichts, ließ die Geschäfte vom Feldwebel er— 
ledigen und durchbohrte die Botaniker nur von Zeit
	        
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