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Ein Idyll

Full text: Humoristische Rückblicke auf Berlins "gute alte" Zeit von 1834 bis 1864 / Wauer, Hugo (Public Domain)

sowohl Friedrich Wilhelm II. als auch III. und IV., mit 
seinen hohen Gästen erschien, den Künstlern für den 
gebotenen Genuß dankten, fast mit jedem einige Worte 
wechselten und sie schließlich aufforderten, die noch 
überreich vorhandenen kostbaren Konfitüren in dazu 
bereitgehaltenen großen Tüten ihren Familien mitzu— 
nehmen. 
Unter Friedrich Wilhelm 1Vv. wurden die Vor—⸗ 
stellungen „Zum Vergnügen der Einwohner“ so selten, 
daß die Bürgerschaft unablässig um Ueberlassung des 
Theaters an einen Privatdirektor petitionirte. Diese 
Bitten wurden endlich im Jahre 1847 bewilligt. Da 
aber der Direktor sowohl 1847 als auch 48 die 
Gagen ꝛc. schuldig blieb, so daß auf Teilung gespielt 
werden mußte, so wurde ihm diese große Vergünstigung 
wieder entzogen und erst nach mehr als zwanzig 
Jahren einem andern Direktor zuerteilt. 
Da Königliche Vorstellungen nicht mehr statt⸗ 
fanden und somit der Urzweck des Logirhauses nicht 
mehr vorhanden war, so wurde es zu Wohnungen 
für untere Hofstaatsbeamte eingerichtet und stark belegt; 
doch konnten im Sommer 1848 auf Befehl des Königs 
meinem Vater für seinen dreimonatigen Urlaub noch 
6 Zimmer, Küche u. s. w. überlassen werden. Als 
ich aber für die Saison 1848 — 49 an diesem König-⸗ 
lichen Privat-Theater engagirt war, da waren die mir 
Allerhöchst bewilligten zwei Zimmer die letzten, die 
noch frei waren.
	        
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