Grenze mit Tempelhof. Urban.
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genau in der Verlängerung der östlich des Dammes laufenden Grenz—
linie fort. Mit Üübertragung in die heutige Planlage würde von der
Kaiser Friedrichstraße ab die Urbanstraße die alte Grenze darstellen.
Die Feldmark reichte also in jener Gegend nicht soweit nach Süden
als das heutige Weichbild. Ob nun die Grenze weiter dem Zuge der
Urbanstraße folgte, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Nach
einer Grenzbeschreibung aus dem Jahre 16511) bildete ein Graben
die Grenze, aber schon auf der Karte von La Vigne von 1688 ist dieser
nicht mehr vorhanden, ebensowenig auf späteren Plänen. Wahr—
scheinlich trat an die Stelle des Grabens als Grenze ein Weg, der vom
Rixdorfer Damme zum Hallischen Tor führte und auch ungefähr mit
der heutigen Urbanstraße zusammenfällt. Er schied noch in der Se—
parationskarte von 1830 das Unterland der Tempelhofer Feldmark
oon dem berlinischen Hütungsgelände, der Urban?) genannt. Zu
finden ist er auf der Schneiderschen Karte von 1798 und der Falcken—
steinschen von 1829 und späteren.
Nach der Grenzbeschreibung von 1651 ging der nicht mehr auf—
findbare Grenzgraben auf die „steinerne“ Brücke zu. Auch deren Lage
ist nur höchst ungenau bestimmbar. Die Brücke führte über den Land—
wehrgraben vor dem Halleschen Tor, da aber der Lauf des Grabens
an dieser Stelle durch Friedrich Wilhelm J. 1734 verlegt wurde, also
i Akten des Magistrats, Grenzen und Gemeinheitsteilungen, Nr. 4. Vol. J.
») Die Bedeutung der Bezeichnung Urban hat sich nicht feststellen lassen.
Fidiein nahm an, daß das Wort durch Versehen eines Schreibers verunstaltet
sei aus „Urlake“, wie der ursprüngliche Name gelautet habe. Indessen das
Wort „Urlake“ kommt nirgends vor, und es gewinnt den Anschein, als ob
Fidiein es gebildet habe, um so die Herkunft zu begründen. In den Akten
lautet die Bezeichnung des Geländes zu Anfang des 18. Jahrhunderts die
Aarlacke, Aarlacker, Arläcker, einmal 1740 auch Ourlack, 1748 wieder Arläcker.
Von da an kommt der Name nicht mehr vor, das Land heißt dann die
Schlächterhütung, auch der Plan. Es ist schwer glaublich, daß sich aus den
obigen Benennungen das Wort „der Urban“ gebildet habe. Letzteres findet
sich zum ersten Male, soweit sich feststellen ließ, 1824 in einer Entscheidung
der Generalkommission betreffs der Entschädigung an die kölnischen Schlächter
für die Benutzung des Platzes zum Truppenmanöver. Dann kehrt die Be—
zeichnung ab und zu wieder. Man könnte das Wort damit in Zusammenhang
bringen, daß Urban der Schutzheilige der Weinberge war und daß über diesen
Plan ein Weinmeistersteg nach den südlichen Weinbergen führte. Aber ohne
den Nachweis, daß die Bezeichnung tatsächlich auch in früherer Zeit, nicht erst
1824, vorkommt, kann dies auch nur als Vermutung hingestellt werden.