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AHussere und innere Wandlungen.
war eine eigenartige, jtar£ erregte Zeit, in
der Eberhard v. Rothfirh feine Tätigkeit in
der Hoffammer begann. Die Königftadt der
Hohenzollern war zur Kaijerjtadt geworden,
in der der Deutidhe Reichstag und zahlreiche kaiferlidhe Be-
hörden ihren Sig hatten. Die Bevölferung wuchs in be-
ängitigender Weije, und es waren nicht immer die beften
Elemente, die von allen vier Himmelsgegenden heranzogen,
um ihr vermeintlidhes Glüdg, vor allem Geld, in Berlin zu
juchen. Und das Geld [hien während jener Zeit nach 1871,
in den „Gründerjahren“, auf der Straße zu Hiegen; aus den
Bauern von Schöneberg, Wilmersdorf, Rirdorf ujw. und noch
mehr aus den von der Provinz Pofen, Galizien, Amerika
herbeieilenden Juden wurden im Umfehen Millionäre. Wer
damals, ohne Spekulant zu fein, jid in der Reidhshauptitadt
aufhielt, war erftaunt und empört über die Wandlung, die
jih in vielen Berliner Kreijen vollzog, auch) darüber, daß
Beamte, Offiziere, Söhne des Adels und des guten Bürger-
tums ohne Scheu die „Salons“ von Samilien auffuchten,
jelbjit ihre Töchter heirateten, mit denen 10 Jahre früher
niemand, obne ausgeitoken zu werden, verkehrt hätte. Die