Die kölnische Heide und die Grenze mit Rixdorf. 83
wachsen —, das von keiner anderen Feldmark abgezweigt worden war,
also auch zu keiner gehört hatte. Da es mit dem Grund und Boden
von Köln grenzte und in das Eigentum der Stadt überging, so
schlug man es ohne Zweifel zur kölnischen Feldmark und erweiterte
diese somit ansehnlich.
Wo die merica sich an die ursprüngliche kölnische Feldmark an—
schloß, wissen wir nicht, da wir diese ursprüngliche Grenze der Feld—
mark nicht kennen, jedenfalls zog sich die Heide an der Spree entlang.
Ihre anfängliche Ausdehnung ist auch deswegen schwer bestimmbar,
weil die Rixdorfer Ländereien später an die Stadt kamen und deren
ansehnliche Waldflächen mit jener Heide vereinigt wurden. Das Ganze
bildete dann die kölnische Heide. Das Grundbuch (a. a. O. S. 41) be—
mißt den Umfang der meérica, ohne Angabe aus welchen Gründen,
auf 208 Morgen 101 Quadratruten. Offenbar im Widerspruch hier—
mit setzt Fidicin in den Beiträgen (Bd. 5, S. 209) diese 208 Morgen
101 Quadratruten für einen Wiesenplan an zwischen dem Kottbuser
und dem Hallischen Tor, also für eine an ganz anderer Stelle ge—
legene Fläche. Die Angabe im Grundbuch scheint demnach auf einer
Verwechslung zu beruhen und ist durchaus unzuverlässig. Mit Rück—
sicht darauf, daß die später erworbenen Rixdorfer Ländereien eben—
falls bis zur Spree reichten, und zwar aufwärts bis etwa an die
heutige Grenze von Niederschönweide, darf man die Ausdehnung der
mérica nicht weiter als höchstens bis Treptow annehmen.
Wie weit und in welcher Breite der Waldstreifen nach Westen ver—
lief, ist nicht weniger unsicher, so daß es nicht der Mühe lohnt, darüber
Vermutungen aufzustellen. Das Grundbuch ist der Ansicht (a. a. O.
S. 39), die merica habe sich von der Spree bei Treptow ab durch die
Niederung bis Charlottenburg hingezogen. Vermutlich war das
Grenzgebiet zwischen der Feldmark von Köln und denen der Dörfer
Tempelhof (Rixdorf war noch nicht vorhanden), Schöneberg, Lietzow
teilweise bestanden, aber es erscheint sehr unwahrscheinlich, daß dieser
lange Streifen Land zwischen beiden einem dritten (dem Ritter Ystra—
lowe oder einem anderen Besitzer) gehört hätte. Daß dies nicht der
Fall war, vielmehr die Feldmarken unmittelbar zusammenstießen,
wird sich weiter unten herausstellen, wo es sich um die Grenze mit
Tempelhof handelt. Im übrigen kommt es überhaupt auf die Aus—
dehnung der merica nicht wesentlich an, da durch den späteren Zu—
wachs die Feldmark hier doch eine ganz andere Gestalt gewann.
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