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I. Die Pläne Der Schmettausche Plan

Full text: Die Pläne von Berlin und die Entwicklung des Weichbildes / Clauswitz, Paul (Public Domain)

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Der Schmettausche Plan. 
Jahre 1764 wurden die Platten durch Nachstich verändert, und zwar 
insoweit sich Veränderungen in der Zwischenzeit durch Umbauten in 
einzelnen Stadtteilen ergeben hatten. Daß es vor 1764 geschah, läßt 
sich u. a. aus folgendem schließen. 1764 errichtete man die Manchester— 
fabrik bei Monbijou, die der nachgestochene Plan nicht verzeichnet. Der 
1765 von der Akademie herausgegebene Plan des Tiergartens stellt 
die Gegend vor dem Potsdamer Tor auch wieder anders dar. 
Aber dieser neuen Bearbeitung geschah weder bei dem Titel noch 
sonst auf dem Plane Erwähnung, so daß man leicht irre geführt werden 
kann, ob man es mit einem ursprünglichen Abzug oder dem Nachdruck 
zu tun hat. Der Kenner findet allerdings bald Merkmale auf jedem 
der vier Blätter, die den Nachstich verraten. Im Norden z. B. ist die 
Gegend des Invalidenhauses stark verändert, die Gartenanlagen sind 
nachgetragen und die Straße nach Oranienburg. Im Osten weisen 
die Bastionen hinter Neucölln Umbauten auf, im Centrum ist die 
Friedrichsbrücke, die spätere Herkulesbrücke neu eingetragen und die 
Gegend an der dortigen Contreescarpe überhaupt verändert. Im 
Westen erscheint vor dem Potsdamer Tor als neu der Friedrichstädtische 
Kirchhof. Außerdem ließen sich noch verschiedene kleine Verände— 
rungen aufzählen. 
Die vier Kupferplatten erwarb das in neuerer Zeit ins Leben ge— 
rufene Märkische Provinzial-Museum und ließ nochmals Abzüge da— 
von anfertigen. Ein Vermerk über das Datum dieser Abzüge wurde 
dabei nicht hinzugefügt. Man hat also den Schmettauschen Plan jetzt 
in drei verschiedenen Ausgaben, wenn das Verhältnis so bezeichnet 
werden darf. Die erste nach der ursprünglichen Platte, die zweite nach 
der nachgestochenen und die dritte nach derselben angefertigt, nachdem 
sie weit über ein Jahrhundert geruht hatte. 
Der große Maßstab des vortrefflichen Planes begünstigte es, daß 
alsbald nach dem Erscheinen die Herausgeber von Karten sich ihn zu— 
nutze machten und in verschiedenen Bearbeitungen in den Buchhandel 
brachten. Schleuen legte seinem größeren Plan den zweiten von 
Schmettau zugrunde, Nicolai verkleinerte ihn für die erste Ausgabe 
seiner Beschreibung Berlins (1769). Alle dergleichen Blätter sind 
hier zu übergehen, ihre Beschreibung folgt im Verzeichnis. Eine 
Nachbildung verdient indessen hier erwähnt zu werden. 
Plan de la ville de Berlin ete. reduit trèös exactoment d'après 
le plan en 4 feuilles leové ete. sous la direction doe M. Le Feld
	        
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