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II. Die Entwicklung des Weichbildes Grenze mit Schöneberg

Full text: Die Pläne von Berlin und die Entwicklung des Weichbildes / Clauswitz, Paul (Public Domain)

Grenze mit Schöneberg. 
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die Friedrich Wilhelm J. dem Kanal gab, Platz griff. Wo der von ihm 
geschaffene Lauf des Grabens von dem älteren und dann ein— 
gegangenen von Osten her zuerst abwich, entzieht sich also der Fest— 
stellung, es wird nicht allzuweit östlich des Halleschen Tores, noch vor 
der Alexandrinenstraße, gewesen sein. Der neue Lauf kreuzte dann, 
wie wir sahen, die Straße südlich des Belle-Allianceplatzes an der 
Stelle wie hente, von da an bog er aber nach Norden hin aus, die 
Königgrätzerstraße entlang, und von dieser, unter der Kleinbeeren— 
und der Halleschenstraße sich hindurchziehend, zur Potsdamerbrücke 
hin. Man kann den Lauf noch auf dem Selterschen Plan von 1846 
berfolgen. 
Bei diesem Zuge des Kanals blieben einige zur Stadt gehörige 
Wiesenländereien auf der Schöneberger Seite liegen, die sogenannten 
Töplitzwiesen. Dies läßt sich leicht aus der Separationskarte von 
Tempelhof beweisen, noch besser aber aus einem Vermessungsplan der 
Töplitzwiesen von 1792.) Der Kanal Friedrich Wilhelms J. bildete 
also hier nicht die Grenze zwischen der Stadt und den Gemarkungen 
der Dörfer, was nach dem Protokoll von 1651 mit dem älteren Land— 
wehrgraben der Fall gewesen war. Zur Ermittlung der Grenze wird 
man sich also, da dieser alte Lauf des Grenzgrabens verschwunden ist, 
der genannten Separationskarten und des Plans der Töplitzwiesen 
bedienen müssen. Auf dem letzteren findet man sogar noch ein Stück 
des alten Grenzgrabens und kann infolgedessen auch in einigen Sel— 
terschen Plänen von 1826 bis 1845 einen dort verzeichneten kleinen 
Wasserlauf noch als diesen Grenzgraben erkennen. Die Markierung 
der Grenze auf den neuen Stadtplänen aber wird schwierig sein und 
sehr unvollkommen ausfallen. Wir müssen uns hier damit begnügen, 
die Grenze von der ehemaligen steinernen Brücke, also von dem nörd— 
lichsten Punkte des Belle-Allianceplatzes, im flachen Bogen nach Maß— 
gabe des Planes der Töplitzwiesen, des Selterschen und des Separa— 
tionsplanes vom Unterlande der Feldmark Tempelhof zu ziehen, zu— 
nächst etwa dorthin, wo der Kanal früher die Richtung der heutigen 
Königgrätzerstraße verließ und sich nach Westen wendete, ungefähr 
gegenüber dem Grundstück der Böhmischen Brüdergemeinde, König— 
grätzerstraße 91, und von da nach einem Punkte in der Schöneberger— 
) Im Besitz des städtischen Archivs.
	        
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