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treten war burschikos, er machte sich gern mit etwas Jungem und
Neuem zu schaffen, und da er auf einem eigenscherzhaften Fuß
mit unserer alten Beschützerin Gräfin Henckel, Oberhofmeifterin
seiner Schwiegertochter y stand, warfen sie sich stets die größten
borreurs und Wahcheiten ins Gesicht. So sehe ich uns noch ge—
meinsam mit ihr, ihn durch den Schnee watend begleiten, in der
Suche nach irgend einem verlorenen Hasen oder im Mondenschein
von ihm in seiner Sommerwohnung, dem Römischen Hause im Park
von Weimar, aufgefangen, um noch eine scherzhafte Stunde zu ver⸗
leben. Alles zu unserer großen Indignation, da wir nicht Geschmack
genug an ihm fanden, um etwas zu überwinden, was nach unseren
anerzogenen Begriffen eine Anschicklichkeit war.
Die junge Erbgroßherzogin?, oder die „Hoheit“, wie sie par
cellence hieß, stand damals noch als etwas sehr Angleiches
zwischen Familie, Stadt und Land, da sie ganz den Typus einer
aus großen Verhältnissen kommenden Ausländerin trug. Sehr
liebenswürdig in ihrer Art, strebte sie danach, sich durch Tugenden
Liebe und Bewunderung zu erwerben, in der Bildung sich den
dortigen Verhältnissen anzupassen. Man fühlte aber das Bestreben,
welches nicht auf die innere Natur und Gewohnheit paßte, es
klappte nicht, und das Fremde blieb hervorstechend. Wenn sie später
sich durch wirkliche Vortrefflichkeit und eine Engelsgeduld mit dem
Gemahl (Karl Friedrich) große Anerkennung verfchaffte, so kann man
doch wohl annehmen, daß eben jenes Gesuchte seinen Nachklang in
der Erziehung und Bildung ihrer Töchter gefunden hat, die in
unsere Herrscherfamilie einzutreten berufen waren.)
Von den literarischen Geistern war nur noch Goethe zu sehen
und selten, da er mit dem Hofe damals etwas brouilliert war.
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Der BSof
in Weimar
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Maria Pawlowna (1786-1859), Tochter Kaiser Pauls J. von
Rußland, vermählt mit dem Erbprinzen, späteren Großherzog Karl Friedrich
Cegierte 1828 18853).
2) Maria Pawlowna. Sie ist die spätere hochherzige Förderin
Wagners und Liszts, Freundin der Königin Luise.
d) Kaiserin Augusta und Prinzessin Karl von Preußen.
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